SPORT: LGBT-Aktivisten planen Pride House an der Fussball-WM in Russland
Durch das Anti-Gay-Propagandagesetz ist es in Russland unter anderem nicht erlaubt, LGBT-Symbole, wie etwa die Regenbogenflagge, öffentlich zu zeigen. Zur Fussball-Weltmeisterschaften, so hiess es zumindest von Seiten der Organisatoren, sei dies allerdings erlaubt. Ob es tatsächlich soweit kommen wird, ist jedoch fraglich, denn die Befürworter des Gesetzes machen bereits mächtig Stimmung und erklären, dass es gar nicht erlaubt sei, das Anti-Gay-Propagandagesetz einfach während der Dauer der WM auszusetzen. Die Situation dürfte sich kurz vor Beginn des Turniers wohl noch weiter verschärfen.
Jene, um die sich das Anti-Gay-Propagandagesetz eigentlich dreht, nämlich die LGBT-Community im Land, macht nun ihrerseits mit einem neuen Vorstoss von sich reden. Denn wie an Olympischen Spielen und anderen internationalen Wettkämpfen soll auch die WM in Russland, aller Homophobie zum Trotz, ein sogenanntes Pride House erhalten. Als Standort haben sich die LGBT-Aktivisten St. Petersburg ausgesucht. Während die Stadt zwar als die Touristischste in ganz Russland gilt, so stammt aber eben auch das umstrittene Anti-Gay-Propagandagesetz ursprünglich von dort.
Das Pride House wird zwar mit internationaler Hilfe aufgebaut, doch ohne offizielle Unterstützung der russischen Regierung - zumindest bis jetzt. Ob die Fifa das Pride House ebenfalls supportet ist noch nicht bekannt. Der Welt-Fussballverband hat aber in jüngster Zeit vermehrt auf die Einhaltung der Nicht-Diskriminierungsrichtlinien gepocht. So wurde es unter anderem 300 russischen Mitgliedern von homophoben und ultrarechten Organisation verboten als Zuschauer an WM-Spiele zu gehen. Zudem wird im Vorfeld der Spiele eine Broschüre herausgegeben, mit welcher LGBT-Fussballfans explizit vor homophoben Übergriffen gewarnt und ihnen einige Sicherheitsmassnahmen erklärt werden.
Die Fussball-Weltmeisterschaften werden in elf russischen Städten ausgetragen und finden vom 14. Juni bis zum 15. Juli statt.