RUSSLAND: Prides sind schuld am Krieg - sagt der Führer der orthodoxen Kirche

RUSSLAND: Prides sind schuld am Krieg - sagt der Führer der orthodoxen Kirche
Der oberste Geistliche der russisch-orthodoxen Kirche hat die Invasion in der Ukraine während einer Messe für seinen Hass gegen die LGBTI+ Community und deren Rechte instrumentalisiert. Und er geht noch weiter und rechtfertigt damit sogar quasi den Angriff Russlands auf die Ukraine…

Seit 2009 ist Patriarch Kyrill I. Vorsteher der russisch-orthodoxen Kirche, und schon viel länger nutzt er sein öffentliches Amt um Stimmung gegen die LGBTI+ Community zu machen. Die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nennt er ein Zeichen für den bevorstehenden Weltuntergang. Zudem rief er dazu auf, dass das „Heilige Russland“ alles unternehmen müsse, dass dieses Gesetz nie eingeführt werde. Diese Sünde dürfe nicht unterstützt werden, denn dies entspräche einem Prozess der Selbstzerstörung, so der Patriarch.

Nun hat Kyrill I. selbst den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine für seinen Hass gegen LGBTI+ und deren Rechte instrumentalisiert. So erklärte er während einer Messe am Sonntag, dass es im Krieg darum gehe, auf welcher Seite Gottes die Menschen stehen würden: auf der Seite der westlichen Regierungen, welche Pride-Veranstaltungen erlauben, oder auf der Seite der Gegner. Die Prides seien dazu da, um zu zeigen, dass die Sünde eine Möglichkeit des menschlichen Verhaltens sei. Um in diese Gemeinschaft aufgenommen zu werden, so der Patriarch weiter, müssen diese Länder eine Gay Parade organisiert haben. Die Pride-Veranstaltungen seien quasi ein Loyalitätstest gegenüber dem Westen, und seien von den Separatisten der Ukraine strikt abgelehnt worden.

Der 75-Jährige gilt seit langem als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Vladimir Putin und dessen Regierung. Er hat Putin sogar schon mal als Wunder Gottes bezeichnet. Und so überrascht es kaum, dass er die Messe auch dazu nutzte, um den Angriff Russlands auf die Ukraine indirekt zu rechtfertigen. So nahm Patriarch Kyrill auch Bezug auf die Region Donbas, in welcher seit 2014 ebenfalls Krieg zwischen von Russland unterstützten Separatisten und der Ukraine herrscht.

So erklärte er, dass während acht Jahren versucht worden sei, das zu zerstören, was in Donbas existierte. Dort existiere eine Ablehnung, eine fundamentale Ablehnung jener Werte, welche von jenen angeboten werde, welche die Weltmacht für sich in Anspruch nehmen. Und man wisse, dass wer diese Forderungen nicht annehme, nicht mehr zu dieser Welt gehöre und wie ein Fremder behandelt werde. Der Westen würde eine Völkermordkampagne gegen jene Länder organisieren, welche sich weigern, eine Gay Pride zu veranstalten, behauptet er weiter.

Beim Angriff auf die Ukraine gehe es daher um viel wichtigere Dinge als um Politik, rechtfertigt Kyrill I. schliesslich quasi den Krieg. Wenn die Menschheit akzeptiere, dass die Sünde keine Verletzung von Gottes Gesetz darstelle, wenn die Menschheit akzeptiere, dass diese Sünde eine Variante des menschlichen Verhaltens sei, dann werde die menschliche Zivilisation damit enden.