RUSSLAND: Über 140 Verhaftungen bei Demonstrationen gegen Verfassungsreform

RUSSLAND: Über 140 Verhaftungen bei Demonstrationen gegen Verfassungsreform
Sie verlangten den Rücktritt von Vladimir Putin und hielten Plakate mit der Forderung hoch, dass die kürzlich angenommene Verfassungsreform wieder rückgängig gemacht wird. Damit legitimierte Putin nicht nur seinen Machtanspruch für weitere 16 Jahre, sondern er vebot auch die Ehe für alle. Die Polizei machte bei den Demonstrationen jedoch kurzen Prozess und verhaftete über 140 Aktivisten...

Die russische Bevölkerung hiess die Verfassungsreform mit grosser Mehrheit gut und erlaubte es Vladimir Putin damit quasi fast bis an dessen Lebensende Präsident Russlands zu bleiben. Doch mit der Reform erhielt er nicht nur seine Macht, sondern schrieb unter anderem auch ein Verbot der Ehe für alle, sowie ein Verbot der Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare fest.

In den vergangenen Tagen ist es nun zu Protesten gegen die Verfassungsreform und gegen Vladimir Putin gekommen. Gegen 500 Demonstranten versammelten sich etwa in Moskau und forderten nicht nur den Rückzug der Verfassungsreform, sondern auch den Rücktritt von Putin selber und betitelten den Präsidenten als Dieb. Sie trugen mehrheitlich Gesichtsmasken mit der Aufschrift "Nein". Viele von ihnen kamen zudem auch in Support für die LGBTI+ Community. Sie sammelten zudem Unterschriften um eine Klage gegen den Kreml einzureichen. Der Andrang soll offenbar derart gross gewesen sein, dass sie in kürzester Zeit keine Unterschriftenbögen mehr hatten.

Die Polizei griff aber auch mit harter Hand ein und so wurden am Pushkin Platz in Moskau kurzerhand mindestens 142 Personen festgenommen.

Auch die internationalen Berichterstatter kritisierten die Volksabstimmung über die Verfassungsänderungen als Farce - so wurde die neue Verfassung bereits vor der eigentlichen Abstimmung in Kraft gesetzt und Kopien davon waren auch bereits davor an die Buchhandlungen des Landes verschickt worden.