SCHWEIZ: Das sind die queeren Highlights am Zurich Film Festival 2024

SCHWEIZ: Das sind die queeren Highlights am Zurich Film Festival 2024
Vom 3. bis zum 13. Oktober ist Zürich wieder im Filmfieber: Das Zurich Film Festival feiert bereits seine 20. Ausgabe und neben Stars wie Kate Winslet, Jude Law, Richard Gere und Pamela Anderson, stehen auch wieder einige queere Highlights auf dem Jubiläumsprogramm. Welche LGBTI+ Filme es in diesem Jahr zu sehen gibt, erfährst Du in dieser Übersicht.

Das queere Programm des Zurich Film Festival 2024 trumpft in diesem Jahr mit grossen Namen auf: Da wäre etwa der langerwartete neue Spielfilm "Queer" von Call Me By Your Name-Regisseur Luca Guadagnino mit Daniel Craig und Drew Starkey in den Hauptrollen. Zudem ist mit Pedro Almodóvar auch ein Vorreiter des Queer Cinema vertreten. Sein erster englischsprachiger Film mit Julianne Moore und Tilda Swinton ist als Gala-Premiere zu sehen.

Während im vergangenen Jahr noch ein Grossteil von Hollywood bestreikt wurde, so trumpft das ZFF 2024 mit einem umso grösseren Staraufgebot auf dem grünen Teppich auf: Von Kate Winslet über Jude Law bis Alicia Vikander und Pamela Anderson, und von Ralph Fiennes über Richard Gere bis zu Jennifer Grey und Peter Saarsgard, sowie Schauspieler:innen aus dem deutschsprachigen Raum wie Iris Berben, Emil Steinberger oder Veronica Ferres. Noch nie kamen so viele Stars in die Limmatstadt.

Zur Jubiläumsausgabe zeigt das Zurich Film Festival in diesem Jahr 107 Filme, wobei jeder Dritte eine Welt- oder Europapremiere ist. Ausgewählt wurden diese aus rund 3800 Beiträgen. Ingesamt werden während dem diesjährigen ZFF 11 Goldene Augen als Festivalpreise verliehen. Das Programm stellt zudem eine Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilmen dar, und ist teilweise in die Filmsektionen Signatures, Hashtag #BigCityLife, Border Lines und Sounds unterteilt.

Die queeren Filmhighlights des ZFF 2024:

Queer (Italien/ USA, 2024)

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Der langerwartete neue Film vom Call Me By Your Name-Macher Luca Guadagnino mit Daniel Craig, Drew Starkey, Lesley Manville und Jason Schwarztman wird am ZFF als Gala Premiere gezeigt. Nach einer Drogenrazzia in New Orleans flüchtet der vermögende Amerikaner (Craig) nach Mexiko-City, wo er in die queere Szene eintaucht. Für den Film wird Produzent Lorenzo Mieli ans ZFF kommen.


Sabbath Queen (USA, 2023)

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Das ZFF zeigt den Dokumentarfilm Sabbath Queen als Europapremiere: Filmemacher Sandi DuBowski hat Amichai Lau-Lavie während 20 Jahren mit seiner Kamera begleitet. Als Sohn von Israels höchstem orthodoxen Rabbi entfloh er seiner Heimat um sich in New York als Drag Queen, als schwuler Vater und als Initiant einer inklusiven Künstlergruppe ein neues Leben aufzubauen. Der Dokumentarfilm zeigt ein ebenso intimes wie faszinierendes Portrait eines Mannes, der versucht, Identität und Glauben in Einklang zu bringen. Sandi DuBowski wird den Film persönlich am ZFF vorstellen.


All Shall Be Well (Hongkong, 2024)



Angie und Pat sind ein glückliches und wohlhabendes lesbisches Paar in Hong Kong. Während 30 Jahren zusammen und mittlerweile in ihren 60ern, leben sie gemeinsam in Pats Wohnung. Als Pat überraschend stirbt, bekommt Angie anfangs zwar noch Trost und Unterstützung durch enge Freunde und Pats Familie, doch als es um die Beerdigung und den Nachlass geht, kommt es zum Zerwürfnis. Aufgrund fehlender Gesetze hat Angie keinen Anspruch auf die Wohnung und ist von der schwindenden Gunst der Familie abhängig. Ein feinfühlig erzählter Film über queere Emanzipation und über eine Frau, welche für ihre Rechte einsteht. Ray Yeung, der Drehbuchautor und Regisseur des Film, sowie Produzent Stan Guingon werden den Film gemeinsam am ZFF vorstellen.


Im Schatten der Träume (Schweiz/ Deutschland, 2024)

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Dieser Dokumentarfilm nimmt Dich mit auf eine fulminante Reise durch fünf Jahrzehnte deutsche Film- und Musikgeschichte und zeigt, wie stark Musik die Populärkultur geprägt hat. Im Zentrum steht dabei die Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Michael Jay und dem schwulen Liedtexter Bruno Balz, und dies von den wilden Zwanzigern und auch durch die Nazizeit. Mit subversiven Zwischentönen haben sie die Propaganda von Goebbels Gnaden unterlaufen, eskapistische Musicals geschaffen und mit Superstars wie Zarah Leander zusammengearbeitet. Am ZFF werden Regisseur Martin Wirz, sowie Darstellerin Carol Schuler mit dabei sein.


Les Reines Du Drame (Frankreich, Belgien, 2023)

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Britney Referenzen, catchy Soundtrack, Fan-Kult und alles im Setting einer Casting Show Anfang der 2000er Jahre. Freud und Leid können so nah beieinander sein: Während Billie ein niederschmetterndes Jury-Urteil erhält, startet für Mimi am selben Tag eine grosse Karriere, aber auch eine spannende Liebesgeschichte. Billie und Mimi verlieben sich nämlich. Um aber auch tatsächlich ihren Traum leben zu können, muss Mimi ihr Lesbischsein verstecken. Damit bröckelt die junge Liebe so rasch, wie sie entfacht wurde. Das queere Musical wird am ZFF in der Kategorie Sounds gezeigt. Als Ehrengäste werden Regisseur Alexis Langlois und Darstellerin Louiza Aura nach Zürich reisen.


The Room Next Door (Spanien/ USA, 2024)



Bei den Filmfestspielen in Venedig wurden Pedro Almodóvar, Tilda Swinton und Julianne Moore mit minutenlangen Standing Ovations gefeiert und schlussendlich mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Nach Jahren treffen sich zwei Frauen in einer ebenso bittersüssen wie extremen Situation wieder, Ingrid ist Kunstbuchautorin und Martha ist Kriegsreporterin. In seinem ersten englischsprachigen Melodrama widmet sich Almodóvar einer Freundschaft zwischen zwei Frauen. Tiefgründige Dialoge und zwei grossartige Hauptdarstellerinnen machen den Film zu einem wahren Juwel, der als Gala Premiere am ZFF gezeigt wird.


When The Light Breaks (Island/ Niederlande / Kroatien/ Frankreich, 2024)

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Das berührende Coming-of-Age-Drama aus Island über Idenität, Verlust und Trauer arbeitet mit wunderschönen Landschaftsbildern, welche gleichzeitig als Seelenspiegel dienen. Didi hat mit Klara eigentlich eine Freundin, wird aber mit Una intim und will mit ihr eine Beziehung eingehen. Doch dann hat er einen tragischen Unfall und stirbt. Darauf trifft Una auf Klara, welche ihr enthüllt, dass sie pansexuell ist. When The Light Breaks wird am ZFF in der Sektion Signatures gezeigt, und auch der Regisseur Runar Runarsson wird vor Ort sein.