SCHWEIZ: Der Nationalrat hat sich einmal mehr mit der Ehe für alle befasst
Der Ständerat hat letzte Woche erfreulicherweise für die Ehe für alle gestimmt, und zwar über den Weg einer Gesetzesänderung. Damit sprach sich der Ständerat mit 22 zu 20 Stimmen bei 2 Enthaltungen knapp gegen eine Verfassungsänderung aus. Damit folgte der Ständerat einer Entscheidung, welche der Nationalrat bereits im Sommer getroffen hat.
Nun ging es Schlag auf Schlag, und am Mittwoch befasste sich der Nationalrat erneut mit der Ehe für alle. Dabei ging es in erster Linie um eine Differenzbereinigung, denn die Version des Ständerats beinhaltet eine Ungleichbehandlung zwischen Hetero- und Frauenpaaren. So ist der Ehemann einer Mutter immer automatisch der Vater eines Kindes, bei Frauenpaaren würden aber nur dann beide Frauen als Mütter anerkannt, wenn das Kind in der Schweiz mittels einer professionellen Samenspende gezeugt wurde. Damit bleiben Familien benachteiligt, welche im Ausland, oder welche mit einer privaten Samenspende gegründet werden. Ihnen bliebe somit nur der Weg über die Stiefkindadoption, welche zeitintensiv und kompliziert ist.
Für die Beseitigung dieser Ungleichbehandlung fanden sich leider keine Mehrheiten, doch der Nationalrat stimmte für den Vorschlag des Ständerats und somit auch für die Ehe für alle. Somit kann die Vorlage nun zur endgültigen Schlussabstimmung am 18. Dezember beiden Kammern vorgelegt werden.
Die komplette Gleichstellung auch in Bezug auf die Samenspende soll sobald wie möglich politisch in Angriff genommen werden, damit auch Kinder in Regenbogenfamilien endlich gleich wie alle Kinder abgesichert und geschützt sind.
Am 18. Dezember kommt es zur Schlussabstimmung mit beiden Kammern.