SCHWEIZ: Die queeren Highlights am Zurich Film Festival 2025
Mit über 100 Filmen und den verschiedensten Events im Rahmenprogramm ist das Zurich Film Festival zum zweigrössten Filmfestival im deutschsprachigen Raum angewachsen. Die 21. Ausgabe findet vom 25. September bis zum 5. Oktober statt und bietet auch in diesem Jahr wieder ausgesuchte Filmhighlights vom weltweiten, queeren Filmschaffen. Der Vorverkauf startet am 15. September unter www.zff.com.
Das Festival wird in diesem Jahr Dakota Johnson mit ihrer Beziehungskomödie Splitsville eröffnen. Für ihre Karriere wird die Hollywood-Schauspielerin zudem mit dem Golden Eye Award geehrt. Als Stargast der Sektion "Sounds" wird zudem der schottische Schauspieler und Regisseur James McAvoy nach Zürich reisen. Dabei wird er an der Closing Night persönlich sein Regiedebüt California Schemin' als Europapremiere vorstellen.
Je einen weiteren Golden Eye Award erhalten zudem der brasilianische Superstar Wagner Mauro, sowie Benedict Cumberbatch, der sein beeindruckendes Drama The Thing With Feathers zeigen wird. Der Golden Icon Award geht zudem in diesem Jahr an Colin Farrell. Er wird dazu seinen Film Ballad Of A Small Player persönlich als Gala-Premiere vorstellen.
Die queeren Highlights des Zurich Film Festival 2025:
Christy:
Biopic über das beeindruckende Leben der Boxerin Christy Martin, die trotz aller Widerstände den Weg zu sich selber findet.
Christy (Sydney Sweeney) ist eine herausragende Sportlerin. Bereits nach dem College macht sie auf sich aufmerksam: Als erste Frau schafft sie es, dass der Boxtrainer Jim Martin (Ben Foster) sie unter seine Fittiche nimmt – der Startschuss für eine wegweisende Karriere im Ring. Die beiden heiraten, doch während Christy sportlich immer grössere Erfolge feiert, bewegt sich ihre Beziehung langsam auf einen Abgrund zu.
Hedda:
Basierend auf dem Literaturklassiker Hedda Gabler von Ibsen, zeigt Nia DaCosta eine moderne Neuinterpretation über weibliche Wut und die fatale Sehnsucht nach Selbstbestimmung.
Hedda (Tessa Thompson) fühlt sich im Alltag mit ihrem farblosen Ehemann fremd. Sie ist hin- und hergerissen zwischen der schmerzlichen Erinnerung an ihre frühere Liebhaberin Eileen Lovborg (Nina Hoss) und dem stillen Ersticken ihres gegenwärtigen Lebens. Im Laufe einer spannungsgeladenen Nacht brechen lang unterdrückte Wünsche hervor, die Hedda und alle um sie herum in einen Strudel aus Manipulation, Leidenschaft und Verrat ziehen.
Love Letters:
Céline (Ella Rumpf) erwartet ihr erstes Kind – doch schwanger ist nicht sie, sondern ihre Frau Nadia (Monia Chokri). Als nicht-biologisches Elternteil muss Céline aber zunächst um die Anerkennung ihrer Rolle kämpfen. Dabei fragt sie sich nicht nur, was Mutterschaft für sie bedeutet, sondern sucht auch den Weg zurück zu ihrer eigenen Mutter.
Die urbane Liebesgeschichte spielt in Paris und wirft einen tiefgehenden, aber trotzdem auch humorvollen Blick auf ein System, welches die Legitimität von gleichgeschlechtlichen Elternpaaren immer wieder in Frage stellt.
Pillion:
Die ungewöhnliche RomCom ist ebenso hemmungslos explizit wie auch auf eigenwillige Weise zärtlich inszeniert und lebt insbesondere auch von den grossartigen schauspielerischen Leistungen.
Colin (Harry Melling) führt ein zurückgezogenes Leben, bis er eines Tages Ray (Alexander Skarsgård) begegnet, dem mysteriösen Anführer eines queeren Motorradclubs. Plötzlich findet sich Colin in einer Subkultur aus Leder, Machtspielen und ungeschriebenen Regeln wieder. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Beziehung, in der Colin sich Rays dominanter Art unterordnet. Auf dem schmalen Grat zwischen Hingabe und Selbstzweifel muss Colin entscheiden, ob er Teil dieser Welt ist.
Tereza - O Último Azul:
Die 77-jährige Tereza lebt in einer Industriestadt im Amazonasgebiet. Eines Tages erhält sie die offizielle Anweisung der Regierung, in eine abgelegene Seniorenkolonie zu ziehen. Dort sollen ältere Menschen ihre letzten Jahre verbringen, während die junge Generation sich vollkommen auf Produktivität und Wirtschaftswachstum konzentriert. Tereza weigert sich, ihr Schicksal zu akzeptieren, und bricht zu einer Reise durch das Amazonasgebiet auf, die ihren Lebensweg in eine vollkommen andere Richtung führen wird.
Über die stille Kraft des Widerstands und die Resilienz in jedem Alter: Dieser bildgewaltige Film strotz vor Menschenlichkeit und Hoffnung.
The Librarians:
Eigentlich sind sie sich eher die Stille von Bibliotheken gewohnt, doch dies können sie leider im Amerika von Heute vergessen. Unerwartet wird ihr Arbeitsort zur Front im Kampf um Demokratie und Informationsfreiheit. Immer mehr Bücher werden in den USA verboten, wenn sie von Inklusion und Diversität handeln. Als in Florida, Texas, sowie in weiteren Bundesstaaten eine nie dagewesene Welle von solchen Verboten ausgelöst wird, schliesst sich eine Gruppe von Schulbibliothekarinnen zusammen um gegen diese Buchzensur vorzugehen. Sie fordern den freien Zugang zu Wissen für Kinder und Jugendliche. Der Dokumentarfilm von Kim A. Snyder widmet sich diesem solidarischen Netzwerk und zeigt auch, unter welch widrigen Umständen, konfrontiert mit Drohungen und Schikanen, die Bibliothekarinnen dagegenhalten versuchen.
Twinless:
Am renommierten Sundance Film Festival mit dem Publikumspreis ausgezeichnet, stellt sich diese ebenso berührende wie witzige Komödie mutig Themen wie Einsamkei und Verlust. Regisseur und Schauspieler James Sweeney gelingt es dabei mit seinem ausgefallenen Sinn für Humor eine wahre Achterbahnfahrt zu inszenieren.
Um über den Tod seines Zwillings hinwegzukommen, schliesst sich Roman (Dylan O’Brien) einer Selbsthilfegruppe an. Dort trifft er auf Dennis (James Sweeney), der ebenfalls um seinen Zwilling trauert, und die beiden werden Freunde. Doch bald merkt Roman, dass die Verbindung auf einer falschen Prämisse basiert.