SCHWEIZ: HIV-Neuinfektionen sinken weiter

SCHWEIZ: HIV-Neuinfektionen sinken weiter
Der rückläufige Trend bei den HIV-Neuinfektionen hält weiter an: 2020 wurden dem Bundesamt für Gesundheit so wenig Fälle wie noch nie seit dem Ausbruch der HIV-Epidemie gemeldet. Dies zeigt, dass die Präventionsarbeit gut greift und die Schweiz im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz einnimmt.

93 Prozent aller in der Schweiz lebenden Personen mit einer HIV-Infektion kennen ihren Status, und davon sind 98 Prozent in einer Behandlung. Bei 96 Prozent dieser HIV-Positiven, welche eine medikamentöse Behandlung erhalten, ist die Virenlast zudem unterhalb der Nachweisgrenze, was bedeutet, dass sie das Virus nicht weitergeben können. Mit diesen Werten in der sogenannten HIV-Kaskade von UNAIDS nimmt die Schweiz weltweit einen Spitzenplatz ein, wie die Aids-Hilfe Schweiz in einer Medienmitteilung schreibt.

Auch im Jahr 2020 konnte erneut ein Rückgang bei den HIV-Neuinfektionen verzeichnet werden. Erstmals seit Ausbruch der HIV-Epidemie in den frühen 1980er Jahren verzeichnet die Schweiz gar mit 290 neuen Fällen, welche dem Bundesamt für Gesundheit gemeldet wurden, erstmals weniger als 300 Neuinfektionen innerhalb eines Jahres. Für Andreas Lehner, Geschäftsleiter der Aids-Hilfe Schweiz ist deshalb auch klar: Dass das Virus in der Schweiz so wenig weitergegeben wird, liegt vor allem an der Therapietreue der HIV-Positiven. Unter erfolgreicher Therapie stecken sie niemanden an, weder im Alltag noch beim Sex. Das könne man nicht oft genug sagen, so Lehner weiter.

In den 1990er Jahren lagen die Zahlen noch bei durchschnittlich rund 1300 HIV-Neuinfektionen pro Jahr. Der Rückgang ist dabei grösstenteils damit zu erklären, dass in der Schweiz fast alle ihren HIV-Status kennen und rasch und effektiv behandelt werden. Damit können sie das Virus nicht weitergeben. Weiter hat auch PrEP viel dazu beigetragen. Ende 2020 haben sich mindestens 3000 Personen, dabei vor allem schwule Männer, mit PrEP präventiv vor HIV geschützt.