SCHWEIZ: Polizei warnt vor Raubüberfällen bei Sextreffen

SCHWEIZ: Polizei warnt vor Raubüberfällen bei Sextreffen
In der Schweiz geschehen vermehrt Raubüberfälle im Zusammenhang mit Dates, welche zuvor via queeren Online-Plattformen abgemacht wurden. Die Kantonspolizei Waadt hat nun eine entsprechende Warnung an MSM veröffentlicht und allfällige Opfer dazu aufgerufen, sich dringend zu melden. Betroffen sind auch die Kantone Bern, Basel-Land, Genf, Zug und Zürich.

Die Opfer seien über Online-Plattformen wie romeo.com oder hunqz.com miteinander in Kontakt gekommen und darauf haben sie sich zu bezahlten Dienstleistungen verabredet, von Massagen bis hin zu Sex. Die mutmasslichen Täter nutzten dazu gefälschte Profile. Während dem Treffen wurden die Opfer ohne ihr Wissen betäubt und danach, während sie bewusstlos waren, ausgeraubt.

Dieses Phänomen beobachtete auch die Kantonspolizei Waadt und deshalb ruft sie Männer, die Sex mit Männern haben, zur Vorsicht auf. Besonders bei Treffen, welche über Onlineportale passieren, soll man wachsam sein und bei Zweifeln lieber ein solches Treffen absagen. Es empfiehlt sich etwa, vor einem Treffen einen Freund, eine Freundin darüber zu informieren, wo man hingeht. Weitere Möglichkeiten sind zudem, dass man sich zuerst an einem öffentlichen Ort trifft, oder dass man vor dem Date zuerst miteinander via Facetime telefoniert.

In den vergangenen drei Jahren wurden 17 solche Taten gezählt, wovon alleine in der Schweiz elf geschahen. Betroffen waren dabei die Kantone Basel-Land, Bern, Genf, Waadt, Zug und Zürich. Die weiteren Fälle fanden in Deutschland sowie in Österreich statt. Alleine im Kanton Waadt wurden vier solche Fälle gezählt, weshalb die Kantonspolizei nun an die Öffentlichkeit ging. Die Ermittlungen werden von den jeweiligen Staatsanwaltschaften geleitet, inklusive der Unterstützung von Fedpol.

Im Ausland konnten bislang zwei verdächtige Männer festgenommen werden. Die beiden rumänischen Staatsangehörigen sind 27 und 41 Jahre alt und sprechen verschiedene Sprachen. Die Ermittlungen werden weiter fortgesetzt um noch andere mutmassliche Personen zu identifizieren, welche in diese Fälle verwickelt sein könnten. Aus taktischen Gründen hat die Polizei daher auch keine weiteren Informationen zu den jeweiligen Strafverfahren bekanntgegeben.

Die Polizei hat zudem einen Zeugenaufruf veröffentlicht, um weitere Informationen zu diesen Raubüberfällen sammeln zu können. Mögliche Opfer sollen sich umgehend mit der Kantonspolizei ihres jeweiligen Wohnorts in Verbindung setzen.

Die offizielle Mitteilung des Kantons Waadt findest Du hier.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer