SCHWEIZ: Rechtskommission unterstützt Verbot von Konversionstherapien

SCHWEIZ: Rechtskommission unterstützt Verbot von Konversionstherapien
Mit einem deutlichen Votum hat sich die Rechtskommission des Nationalrats am Freitag für ein Verbot von Konversionstherapien für minderjährige und junge erwachsene LGBTI+ Personen ausgesprochen. Nun geht es weiter in den National- und den Ständerat.

Es war im September 2021 als die Nationalrät:innen der SP, Angelo Barrile und Sarah Wyss, zwei parlamentarische Initiativen einreichten, mit welchen sie ein schweizweites Verbot von Konversionstherapien forderten. Die eine Initiative forderte ein Verbot bei Minderjährigen, die andere ein generelles Verbot dieser LGBTI+ feindlichen Praktiken.

Nach längerer Beratung hat sich die Rechtskommission des Nationalrats nun dazu entschieden, die beiden Initiativen zusammenzufassen und in Form einer Kommissionsmotion weiterzureichen. Dabei soll das Verbot von Konversionstherapien für Minderjährige, sowie für junge Erwachsene gelten. Die beiden Initiativen wurden darauf zugunsten der Motion zurückgezogen. Die Kommissionsmotion wurde nun mit 16 zu 6 Stimmen, bei einer Enthaltung, gutgeheissen.

Die Vorlage geht nun an den Nationalrat, sowie an den Ständerat weiter. Sollten beide Kammern des Parlaments das Anliegen unterstützen, dann würde der Bundesrat offiziell dazu verpflichtet, eine Gesetzesvorlage auszuarbeiten.

In Bezug auf Konversionstherapien ist die Schweiz einmal mehr ins Hintertreffen geraten. So haben bereits vier europäische Staaten ein Verbot umgesetzt, in sechs weiteren Ländern sind entsprechende Gesetze bereits in Erarbeitung und auch über ein Verbot für die gesamte Europäische Union wird bereits diskutiert.