SCHWEIZ: Reformierte Kirche will in weiteren Kantonen queere Paare trauen

SCHWEIZ: Reformierte Kirche will in weiteren Kantonen queere Paare trauen
In diesem Jahr wurde die zivile Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nach dem Volks-Ja geöffnet, doch dies hatte keinen Einfluss auf kirchliche Eheschliessungen. Die reformierten Kirchen in drei weiteren Kantonen haben sich nun aber entschieden, dass sie kirchliche Trauungen einführen werden.

Etwa im Kanton Basel-Landschaft und auch im Kanton Zürich wurde die kirchliche Trauung für gleichgeschlechtliche Paare gleichzeitig mit der Einführung der Ehe für alle am 1. Juli ermöglicht, und nun wollen Bern, Jura und Solothurn nachziehen. Das Kirchenparlament der Reformierten Kirche der drei Kantone hat sich mit einer überdeutlichen Mehrheit von 141 zu 15 Stimmen, bei sieben Enthaltungen, für eine entsprechende Änderung der Kirchenordnung ausgesprochen.

Bereits im Mai hat sich die Synode, wie sich das Kirchenparlament nennt, in der ersten Lesung für das Anliegen ausgesprochen und auch festgehalten, dass keine Pfarrperson gezwungen sein werde, solche Trauungen durchzuführen. Die nun erfolgte Abstimmung war die zweite und letzte Lesung. Noch kann das Referendum gegen die Entscheidung ergriffen werden. Sollte dies nicht der Fall sein, dann rechnet die Kirche mit einer Umsetzung der Revision bis Mitte des kommenden Jahres. Ab dann können sich fortan auch queere Paare trauen, welche eine standesamtliche Bescheinigung vorweisen können.

Gesamtschweizerisch hat sich die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche der Schweiz (EKS) bereits 2019 für die Trauung queerer Paare in den Kirchen ausgesprochen, und damit bereits bevor das Schweizer Stimmvolk 2021 der Ehe für alle zustimmte. Schlussendlich sind es aber die einzelnen Kirchen der Kantone, welche das letzte Wort haben und welche auch für die Umsetzung verantwortlich sind.