SCHWEIZ: Swissmedic passt Blutspende-Regeln an

SCHWEIZ: Swissmedic passt Blutspende-Regeln an
Was in anderen Ländern in Bezug auf die Blutspende bereits als Standard gilt, hat Swissmedic nun auch für die Schweiz bewilligt. Demnach wurde der teilweise Ausschluss von Männern, die Sex mit Männern haben, aufgehoben und stattdessen gilt neu das individuelle Risikoverhalten, unabhängig von der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität, als ausschlaggebend.

Bislang wurden MSM, also Männer, die Sex mit Männer haben, bei der Blutspende in der Schweiz diskriminiert. Andere Länder haben diese Praxis bereits angepasst, und nun zieht auch die Schweiz nach. Entscheidend, wer zur Blutspende zugelassen wird und wer nicht, ist neu das individuelle Risikoverhalten und nicht mehr die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität.

Blutspende SRK Schweiz hat dazu zusammen mit einer Expertengruppe neue Regelungen ausgearbeitet und einen entsprechenden Antrag bei Swissmedic gestellt. Dazu haben sie Daten aus anderen Ländern zur Beurteilung zugezogen, sowie auch die Situation in der Schweiz analysiert. Dieser Antrag wurde nun von Swissmedic genehmigt und kann somit im November in Kraft treten.

Seit 2017 galt, dass Männer, welche Sex mit Männern haben, nur zur Blutspende zugelassen werden, wenn sie während mindestens einem Jahr keine sexuelle Kontakte hatten. Neu gilt eine Frist von vier Monaten, und dies unabhängig von der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität und auch nur bei neuen Sexualkontakten. Bei mehr als zwei neuen sexuellen Kontakten erhöht sich die Frist auf 12 Monate. 

Die Swissmedic musste diese neuen Richtlinien bewilligen, da Blutprodukte unter das Arzneimittelgesetz fallen.