SIMBABWE: Büros von LGBTI+ Organisation angegriffen
Am Sonntagnachmittag vor einer Woche versammelten sich in der Hauptstadt Harare rund eine handvoll Demonstranten vor den Büros der grössten LGBTI+ Organisation in Simbabwe. Es gelang ihnen zwar nicht in die Räumlichkeiten einzudringen, doch es kam trotzdem zu Sachbeschädigungen. So sprayten sie unter anderem LGBTI+ feindliche Graffitis an das Tor sowie an die Mauern des Gebäudes. Weiter sangen sie feindliche Lieder. Dabei schien es ihnen in erster Linie darum zu gehen, die Mitarbeitenden der Organisation GALZ einzuschüchtern.
Wenig später schrieb die Organisation in den Sozialen Medien, das man diesen Akt der Einschüchterung und des Vandalismus aufs schärfste verurteile. Es sei ein Gruppe von Personen gewesen, welche aufs Gelände vordrangen und die Wände mit hasserfüllten Graffitis beschmierten. Die Personen hätten sich als Vertreter verschiedenster, christlicher Kirchen ausgegeben, heisst es in der Mitteilung von GALZ weiter. Man akzeptiere unterschiedliche Wertvorstellungen, doch Vandalismus und Einschüchterungen gegen jene, welche andere Ansichten haben, seien absolut inakzeptabel. Man habe offiziell Anzeige bei der Polizei eingereicht und werde für die laufenden Untersuchungen vollumfänglich kooperieren. Man fordere zudem die Behörden auf, die Täter für diese kriminellen Handlungen zur Rechenschaft zu ziehem, so die Organisation weiter.
Kurz nachdem der Angriff bekannt wurde, tauchten wilde Spekulationen in den Sozialen Medien auf, wonach GALZ diese Proteste selber organisiert habe um mehr finanzielle Mittel zu erhalten. Demnach hätten die Demonstranten "schwul" ausgesehen. Weiter wurde auch behauptet, dass die Organisation keine Anzeige bei der Polizei eingereicht und den Vorfall auch nicht gemeldet habe.
GALZ entkräftete danach diese Argumente und versuchte Fakten zu schaffen, damit die mutmasslichen Täter des Angriffs verhaftet werden. So machten sie auch deutlich, dass diese Tat leider kein Einzelfall sei, sondern in Erinnerung rufe, dass Diskriminierung und Feindseligkeiten gegen die LGBTI+ Community noch immer anhalten. Man fordere daher die religiösen und politischen Führer auf, derartige Hassverbrechen zu verurteilen und sicherzustellen, dass die Rechte und Freiheiten für alle Bürger:innen gelten, ungeachtet ihrer Hintergründe, einschliesslich der sexuellen Orientierung, der Geschlechtsidentität und des Geschlechtsausdrucks.
Gleichgeschlechtliche Aktivitäten unter Männern sind in Simbabwe mit Geldbussen oder Gefängnis strafbar. Es passiert jedoch selten, dass Personen deswegen tatsächlich verhaftet werden.