SINGAPUR: Regierung unterbindet LGBT-Support durch ausländischen Firmen
Diese politischen, sozialen und moralischen Entscheidungen müssen die Einwohner von Singapur selber für sich entscheiden, und aus diesem Grund sollten sich ausländische Firmen nicht in diese lokalen, politischen oder kontroversen sozialen Angelegenheiten einmischen. Auch die Anliegen der Schwulen, Lesben und Transgender würden in diese Kategorie fallen, heisst es von der Regierung in Singapur weiter. Diese Erklärung wurde nun, nur wenige Tage nach dem Pink Dot Festival vom Innenministerium veröffentlicht und betrifft alle Anlässe, welche im Hong Lim Park, dem so genannten Speakers' Corner abgehalten werden. In diesem Park herrscht freie Meinungsäusserung und es können dort Events abgehalten werden, ohne dass man dafür eine Bewilligung einholen muss.
Als Regeln für die Nutzung des Speakers‘ Corner habe die Regierung verfügt, dass an Events wie dem Pink Dot keine Ausländer mitorganisieren oder dort sprechen dürfen. Ebenso dürfen sie nicht an den Demonstrationen teilnehmen, heisst es in der Erklärung der Regierung weiter. Welche Massnahmen nun aber getroffen werden, um ausländische Firmen davon abzuhalten, sich für solche Anlässe zu engagieren, darüber steht in diesem offiziellen Schreiben nichts. Die Veranstalter des Pink Dot halten dem jedoch entgegen, dass alle Firmen, welche sich für das Pink Dot engagiert haben, auch tatsächlich in Singapur registriert seien. Man sei aber auch stolz, dass man neben den grossen Firmen auch die Unterstützung von zahlreichen, durch und durch einheimischen Geschäften habe.
Durch diese Drohungen laufen solche Festivals wie eben das Pink Dot Gefahr, dass sie schon bald keine Unterstützung mehr von internationalen Firmen erhalten dürfen. Würde diese bedenkliche Massnahme seitens der Regierung tatsächlich eingeführt, dass wäre das Pink Dot Festival ernsthaft in Gefahr, hat man doch sowohl moralischen, wie auch finanzielle Unterstützung von zahlreichen, internationalen Weltkonzernen erhalten, darunter Apple, Facebook, Google, Microsoft, Visa, BP, J. P. Morgan und elf weitere.
Schwule, Lesben und Transgender geniessen in Singapur viele der Rechte, welche Heterosexuellen zustehen, nicht. So gibt es keine Möglichkeit, dass gleichgeschlechtliche Paare ihre Beziehung rechtlich schützen können, und der Sex zwischen Männern ist sogar immer noch illegal, obwohl das Gesetz nicht mehr angewendet wird. Vor kurzem hat das Land jedoch das Verbot aufgehoben, welches für HIV-Positive gegolten hat, welche Singapur besuchen wollten.