SPANIEN: Altersheim für queere Opfer der Franco-Diktatur

SPANIEN: Altersheim für queere Opfer der Franco-Diktatur
Queere Menschen unter Franco erlebten Verfolgung und massive Diskriminierung und viele Leben noch heute mit den Konsequenzen von damals. In Madrid wird nun Ende Juni ein neues Altersheim eröffnet, welches explizit auf die Opfer von damals ausgerichtet ist und ihnen ein neues Zuhause bieten soll.

Die Angst vor Verfolgung war allgegenwärtig und ein offenes Leben unvorstellbar. Sie wurden als Sünder gebrandmarkt und ohne eigentliche Vergehen ins Gefängnis gesteckt. Die Konsequenzen der Franco-Diktatur sind für viele queere Menschen noch heute spürbar. Da sie damals nur mit grösseren Schwierigkeiten eine legale Arbeitsstelle fanden, konnten sie auch kaum in das System der Sozialversicherungen einzahlen, womit sie heute mit einer minimalen Rente auskommen müssen. Für viele gehen die Diskriminierungen von damals zudem weiter - im Altersheim. Noch immer können sie nicht frei wählen, mit wem sie zusammenwohnen wollen.

Die Regionalregierung von Madrid hat daher vor einiger Zeit Gelder für einen Fonds gesprochen um ein Altersheim für queere Opfer der Franco-Diktatur zu bauen. Zudem stellten sie im Stadtviertel Villaverde Alto ein Gebäude zur Verfügung, in welchem diese Pläne nun umgesetzt werden. Die Eröffnung ist für den 28. Juni geplant, ein symbolisches Datum im Zusammenhang mit dem Pride Month und Stonewall.

Dieses Haus soll queeren Senior:innen ein Zuhause bieten, wo sie frei von Diskriminierungen leben können. Doch auch finanzielle Aspekte sind ein Thema: Viele Rentner:innen, welche unter dem damaligen Regime litten, leben heute in prekären Verhältnissen. Auch ihnen soll im Altersheim ein Platz geboten werden, auch wenn sie es sich unter normalen Umständen gar nicht leisten könnten.