SPORT: Busse gegen Fussballclub in UK wegen feindlichen Fangesängen
Es geschah im Premier-League-Spiel der Tottenham Hotspur gegen Manchester United im September des vergangenen Jahres: Erstmals in der 49., und auch in der 79. Spielminute setzten die Fans der Spurs zu LGBTI+ feindlichen Fangesängen an um damit die gegnerische Mannschaft zu verunglimpfen. Dem Club wurde darauf vorgeworfen, dass er zu wenig unternommen habe, um seine Fans aufzuklären und solche feindlichen Texte zu verhindern. Darauf hat eine unabhängige Aufsichtskommission im Namen des englischen Fussballverbands eine Busse von 150‘000 Pfund, rund 165‘000 Schweizer Franken, gegen Tottenham Hotspur ausgesprochen. Zudem wurde der Club verwarnt und es wurde ihnen ein Aktionsplan auferlegt.
Der Club ging darauf in Berufung und nun wurde die neue Strafe bekanntgegeben: Die Kommission hat die Geldbusse auf 75‘000 Pfund, rund 82‘000 Franken reduziert, da der Club offenbar darlegen konnte, dass man bereits viele Massnahmen, vor und nach diesem Spiel, umgesetzt hat um solche Fangesänge zu verhindern. So hat der Club diese Sprechchöre auch gleich nach dem Spiel aufs schärfste verurteilt und öffentlich erklärt, dass man mit der lokalen Polizei zusammenarbeiten werde um die Verantwortlichen zu identifizieren.
Weiter arbeitet der Club auch eng mit den Proud Lilywhites zusammen, dies ist der offizielle LGBTI+ Fanclub der Tottenham Hotspur. Sie existieren bereits seit 2014 und gehören zu den ältesten queeren Fanclubs im britischen Fussball. So waren es schliesslich auch die queeren Fans der Spurs, welche den Club und dessen Arbeit für die LGBTI+ Community verteidigten.
In UK kommt es immer wieder zu LGBTI+ feindlichen Fangesängen und entsprechenden Verurteilungen. Laut Statistiken sollen diese Sprechchöre in der Saison 2023/24 in rund 4 Prozent aller Spiele vorgekommen sein.