UK: Fussballfan vor Gericht wegen LGBTI+ feindlichen Sprechchören
Man werde alles daran setzen um LGBTI+ Feindlichkeiten aus dem Sport und insbesondere aus dem Fussball zu verbannen, erklärte der englische Fussballverband. Dies nachdem solche Sprechchöre wieder stark zugenommen haben. Dass es der Verband durchaus ernst meint, zeigt das konsequente Vorgehen. So werden in diesem Zusammenhang immer wieder Personen des Stadions verwiesen oder es kommt gar zu Verhaftungen.
Seit 2022 ist es vor allem der Begriff „Rent Boy“ oder „Chelsea Rent Boy“, welcher wieder zu hören ist. Dieser Ausdruck wurde bereits in der Vergangenheit dafür benutzt um Chelseas Spieler und Fans zu verunglimpfen und war damals explizit LGBTI+ feindlich, da damit impliziert wurde, dass sie sich für Sex mit anderen Männern verkaufen würden.
Im Januar 2022 tauchte dieser Begriff dann wieder auf, als mit Billy Gilmour ein Mittelfeldspieler von Norwich an Chelsea ausgeliehen wurde. Während der Ausdruck früher toleriert wurde, so greift der Fussballverband mit Unterstützung der Fussballmannschaften nun konsequent durch um diesen Begriff aus den Stadien zu verbannen.
Wegen diesem Ausdruck muss sich nun ein 21-jähriger Mann aus Greasby, Merseyside vor Gericht verantworten. Er schrie am 18. März „Chelsea Rent Boy“ beim Premier League-Spiel Everton gegen Chelsea in Stamford Bridge Stadium. Er wurde deswegen in zwei Punkten angeklagt und muss am 24. April zum Prozess im Westminster Magistrates Court erscheinen. Die Strafermittler haben bereits vorgängig bekanntgegeben, dass dieser Ausdruck als Hassverbrechen geahndet werde.
Alleine in diesem Jahr sind während Fussballspielen in England schon mindestens sieben Personen aufgrund von LGBTI+ feindlichen Fangesängen verhaftet worden, und dies obwohl die Stadionsprecher:innen immer wieder deutlich auf die möglichen Konsequenzen hinweisen. Daneben wurden auch schon Dutzende von Fussballfans aus den Stadien geworfen oder gar nicht erst hineingelassen.