UK: Fussballmannschaft bricht ebenfalls Spiel ab
Als ihr schwuler Spieler Collin Martin auf dem Feld von einem gegnerischen Spieler LGBTI+ feindlich beschimpft wurde, entschied sich das Team, sich hinter Martin zu stellen und das Spiel abzubrechen, mit allen Konsequenzen und obwohl sie in Führung lagen. Dieses Beispiel scheint nun Schule zu machen, denn auch in England entschied sich nun der Shipham AFC ein Spiel abzubrechen, nachdem ein Spieler von einem Gegner homophob beschimpft wurde.
Dieser Zwischenfall spielte sich nur wenige Wochen nach der Veröffentlichung eines Berichts ab, bei dem jüngste Zahlen zeigten, dass LGBTI+ Feindlichkeiten und Rassismus in der britischen Fussballsaison 2019/2020 einen neuen Rekord erreicht haben. So wurden in der vergangenen Saison 117 solche Vorfälle gemeldet. In der Saison 2018/2019 waren es mit 60 noch knapp die Hälfte.
Das Verhalten des Spielers von Portishead Town FC sei inakzeptabel, erklärte nun Shipham AFC nach dem Spielabbruch via Twitter. Es sei absolut abscheulich und der fehlbare Spieler müsse sich nun intensiv mit sich selber auseinandersetzen. Auch Rob Scanlon, ein Spieler von Shipham, meldet sich darauf zu Wort, und erklärte, dass er heute Fussball gespielt habe, als einer von Portishead Town FC einen seiner Mitspieler homophob beschimpft habe. Dafür könne er nicht einstehen und er sei deshalb vom Feld gelaufen. Das Spiel sei abgebrochen worden und er sei stolz darauf. Es sei zudem besorgniserregend, dass die Beschimpfung von einem erst 16-Jährigen kam, so Scanlon weiter.
Die Reaktion von Portishead Town FC war aber offenbar auch alles andere als positiv. Sie sollen sich nicht damit blamieren, indem sie weglaufen, sollen Spieler zu ihnen gesagt haben, erklärt Scanlon. Und weiter sei ihnen vorgeworfen worden, dass sie das Spiel nur abgebrochen hätten, da sie im Rückstand lagen. Shipham würde damit zudem eine Hexenjagd gegen die Spieler von Portishead einleiten. Scanlon meinte darauf nur, dass sie mit solchen Aussagen, denn Punkt dieser Aktion nicht verstehen würden.
In einer späteren Stellungnahme erklärt Portishead Town FC, dass man als Vereine eine inklusive Familie sei und solches Verhalten nicht toleriere. Man werde die Liga und Shipham bei den Untersuchungen unterstützen, sobald der entsprechende Bericht bei ihnen eintreffe. Weiter betrachtet der Club es aber auch als unfair, dass einige seiner Spieler nun deswegen via Twitter angegriffen werden. Man toleriere solches (LGBTI+ feindliches) Verhalten nicht, doch zu einer öffentlichen Hexenjagd aufzurufen, und auf diese Weise als Richter und Jury zu handeln, würde keinem dienen. Am Ende schrieb der Club direkt an die gegnerischen Spieler, dass diese sich etwas mehr Gedanken machen sollten, bevor sie etwas auf Twitter absetzen.