SÜDAFRIKA: Lebenslange Haft für zwei Vergewaltiger
Alleine zwischen Juli und September 2021 gab es in Südafrika gegen 10‘000 Vergewaltigungen und 6‘100 Morde. Dies zeigten die Ende des vergangenen Jahres veröffentlichten Zahlen aus der Kriminalstatistik. Gerade bei den Vergewaltigungen wurde eine Zunahme von rund 7.1 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2020 verzeichnet.
Ein anderes, weitverbreitetes Phänomen in Südafrika sind die sogenannten „corrective rapes“, die „korrigierenden Vergewaltigungen“, bei dem Männer lesbische Frauen zum Sex zwingen, um damit ihre sexuelle Orientierung zu ändern. Diese Form ist besonders in den Townships verbreitet und ist von gesellschaftlicher Ausgrenzung und Diskriminierung begleitet. Hilfsangebote oder Unterstützung fehlen leider weitestgehend.
Ein besonders gravierender Fall einer „korrigierenden Vergewaltigung“ passierte am 16. Dezember 2020 in der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria. Zwei Männer im Alter von 30 und 35 vergewaltigten einen lesbischen Teenager. Sie war auf dem Weg von ihrer Freundin nach Hause, als sie das Tor ihres Hauses öffnen wollte, als die beiden mutmasslichen Täter ihr abpassten. Zusammen mit einem dritten Komplizen brachten sie den Teenager in eine Hütte nur drei Häuser entfernt von ihrem Zuhause, wo sie sich an ihr vergingen.
Einer der Täter soll die Jugendliche während der Tat immer wieder gefragt haben, ob sie nicht seine Freundin sein wolle. Zudem soll er sie auch gefragt haben, weshalb sie ihnen die Frauen wegnehme. Dies wird als Indiz für eine „korrigierende Vergewaltigung“ gedeutet.
Nach der Vergewaltigung hat das Opfer die Männer gefragt, ob sie das Badezimmer benutzen dürfte. Nur mit einer Hose bekleidet gelang ihr von dort die Flucht. Zuhause angekommen erzählte sie alles ihrer Mutter und darauf gingen sie auf die Polizei um eine Anzeige gegen die Täter zu machen. Der Teenager wurde zudem für eine gründliche, medizinische Untersuchung ins Spital gebracht.
Gemäss der Untersuchungsbehörden wurde die Unterhose der Jugendlichen im Hof des Hauses des einen Täters gefunden. Er konnte darauf in Verbindung mit der Tat gebracht werden, da der Teenager ihn auch wiedererkannt hat. Später nannte der Mann auch den Namen seines Komplizen, worauf auch dieser festgenommen werden konnte.
Die beiden mutmasslichen Täter mussten sich nun vor einem Gericht verantworten. Ihre Tat sei durch Hass aufgrund der Sexualität des Opfers motiviert gewesen, heisst es in der Anklage. Solche Taten gegen die LGBTI+ Community würden nicht toleriert und würden bestraft werden, erklärte auch die Leiterin der Staatsanwaltschaft von North Gauteng in Pretoria.
Die beiden Täter wurden darauf zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.