SÜDKOREA: Wieder massive Proteste gegen LGBT-Kulturfestival
Erst zum zweiten Mal fand auf der Insel Jeju südlich der koreanischen Halbinsel das Jeju Queer Cultural Festival statt, doch Gegendemonstranten versuchten mit allen Mitteln die geplanten Veranstaltungen, darunter eine Pride, zu verhindern. Dabei kam es wie vor wenigen Wochen bei einem ähnlichen Festival in der Stadt Incheon erneut zu teils bizarren Szenen. So trugen die rund 100 Demonstranten Plakate wie "Homosexuell = Aids" bei sich, versuchten Pride-Teilnehmer festzuhalten und warfen sich förmlich vor und unter die Pride-Wagen um diese an der Weiterfahrt zu hindern.
Eine Ausstellung mit Informationsständen im Sinsan Park in Jeju City konnte noch mehrheitlich wie geplant durchgeführt werden, und es gab nur wenige Proteste mit etwa 40 Teilnehmern. Als jedoch die Pride hätte gestartet werden sollen, versammelten sich rund 100 Gegendemonstranten am Parkausgang, um ihn zu blockieren. Neben Plakaten, die sie bei sich trugen, schrien sie die Pride-Teilnehmer an, beteten und machten Fotos und Videos von den Teilnehmern.
Der Start der Pride hat sich dadurch um rund eine Stunde verzögert, und viele Teilnehmer waren ob der Aktion der Gegendemonstranten auch eingeschüchtert. Die Organisatoren warnten bereits am Tag vor der Pride, dass es wohl zu Protestaktionen kommen werde. Nach der Pride verurteilten sie unter anderem auch die Polizei, da diese nicht eingegriffen habe, um etwa das Recht auf Versammlungsfreiheit für LGBTs durchzusetzen.
Südkorea zeigt sich tiefgespalten, wenn es um Homosexualität geht. Obwohl legal, gibt es immer wieder massive Gegenproteste, vor allem von Christen ausgehend. In der Stadt Busan warnen die Behörden die Organisatoren einer Pride, dass sie sich strafbar machen, wenn sie den Event am 6. Oktober durchführen. Während die Polizei grünes Licht für die Pride gegeben hat, verweigerten die Behörden aber die Bewilligung.
찻길에 드러누웠던 포비아가 트럭 아래로 돌진하는 모습 gif pic.twitter.com/HB6x17qvWM
— 네거티브 황희(METAMONG) (@metamongbites) 29. September 2018