TADSCHIKISTAN: Register mit Schwulen und Lesben erstellt
Man wolle die Ausbreitung der sexuell übertragbaren Krankheiten eindämmen und daher werde man diese Gruppe von Menschen nun testen, so die Erklärung der Regierung in Tadschikistan. Aus diesem Grund wurden bereits 319 angeblich schwule Männer und 48 lesbische Frauen auf eine Liste gesetzt, berichtet die Zeitung Zakonnost. Eine Verbindung zwischen sexuellen Minderheiten und sexuell übertragbaren Krankheiten sei bewiesen, heisst es weiter.
Obwohl Homosexualität seit 1998 legal ist im Land, so gehört Tadschikistan nach wie vor zu den homophobsten Staaten der Welt. Daher ist dieses Register auch durchaus Grund zur Besorgnis. Homophobie ist omnipräsent in diesem Land mit seiner muslimischen Mehrheit, ob im Alltag, in den Medien oder selbst in der Politik. So kommt es immer wieder zu Gewalt, Prügelattacken, Misshandlungen oder gar Vergewaltigungen von LGBTs.
Von offizieller Seite heisst es, dass diese Listen zum Schutz der LGBTs selber angefertigt werden, um sie vor Ansteckungen mit sexuell übertragbaren Krankheiten zu schützen und da sie ein verletzlicher Teil der Gesellschaft seien. Welche Formen von medizinischen Tests sich die Personen auf der Liste unterziehen, ist nicht bekannt. Im Zusammenhang mit der Aktion sind aber auch die Begriffe „Säuberung" und „Moral" gefallen, was verdächtig nach Verfolgung klingt, denn Homosexualität lässt sich nach Ansicht vieler Politiker nicht mit den Werten Tadschikistans vereinbaren.