TAIWAN: Erneut erhält binationales Paar Recht auf Ehe
Per Gesetz hat Taiwan die Ehe nur für nationale gleichgeschlechtliche Paare geöffnet, welche beide den taiwanesischen Pass haben, oder für binationale Paare, bei welchen der jeweils andere Partner, die Partnerin aus einem Land kommt, welches die Ehe ebenfalls für gleichgeschlechtliche Paare anerkennt. Taiwanes:innen mit einem gleichgeschlechtlichen Partner:in aus einem Land ohne der Ehe für alle, war es per Gesetz nicht möglich zu heiraten. Dieser Umstand traf auf viele binationale Paare zu, da beispielsweise alle Nachbarstaaten und Länder in ganz Asien wegfallen, da sie ihre Ehen nicht für LGBTI+ Paare geöffnet haben.
Bereits im März gab es jedoch ein erfreuliches Gerichtsurteil: Damals erhielt ein schwules, binationales Paar das Recht auf Ehe zugesprochen, obwohl der eine Partner aus Malaysia stammt wo Homosexualität sogar illegal ist. Damit hoben die Richter die damals gesetzliche festgelegte Praxis der Standesämter auf, wonach solchen Paaren die Ehe verweigert werden müsste. Da das taiwanesische Parlament zwar angekündigt hat, das Gesetz entsprechend ändern zu wollen, dies aber noch nicht passiert ist, müssen andere binationale Paare noch immer den Weg über die Gerichte beschreiten.
Dies haben nun Ting Tse-yen und Leong Chin-fai gemacht: Das schwule Paar aus Taiwan und Macau hat sich ebenfalls per Gerichtsentscheid das Recht auf Ehe erkämpft. Die Beiden wollten im Jahr 2019 ebenfalls heiraten, doch das Standesamt lehnte ihren Antrag mit der Begründung ab, dass die Ehe durch die jeweiligen, nationalen Gesetze definiert werde, und somit nicht möglich sei, da Macau die Ehe nicht für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat. Daher zogen sie darauf vor Gericht und bekamen nun Recht zugesprochen.
Der 29- und der 33-Jährige zeigten sich überglücklich über den Entscheid des Oberverwaltungsgerichts in Taipeh. Um anderen Paaren mit den gleichen Problemen zu helfen, haben die Beiden nun eine Gruppe gegründet, mit welchen sie sich um diese Anliegen kümmern wollen. Damit wollen sie weitere LGBTI+ Paare unterstützen, damit sie den Weg durch die Gerichte am effektivsten gestalten können. Gleichzeitig forderte ihr Anwalt auch die Regierung auf, mit einem neuen Gesetz vorwärts zu machen, damit der aufwendige und teure Weg für diese binationalen Paare künftig nicht mehr nötig sein wird.