TANSANIA: Dänemark streicht die Entwicklungshilfe für Tansania
Die homophoben Kommentare aus Daressalaam erschütterten die Welt. Dänemark als zweitgrösster Geber an Entwicklungshilfe für Tansania zieht nun die Reissleine und streicht Entwicklungshilfen in der Höhe von rund 65 Millionen Dänischen Kronen, rund 9.9 Millionen Schweizer Franken, wie Ulla Tornaes, die dänische Ministerin für Entwicklung, erklärte. Man sei sehr besorgt über die „Hexenjagd“ und die negative Entwicklungen in Daressalaam, begründete sie ihre Entscheidung. Insbesondere verurteile sie die jüngsten, sehr homophoben Aussagen eines Kommissärs. Menschenrechte seien für Dänemark entscheidend, und deshalb habe sie sich entschieden, 65 Millionen Kronen an Entwicklungshilfe für Tansania zurückzuhalten. Eine geplante Reise in das ostafrikanische Land habe sie zudem verschoben.
Paul Makonda, der Gouverneur von Daressalaam, der grössten Stadt Tansanias, hat zu einer wahren Schwulenverfolgung aufgerufen. Er habe ein Team zusammengestellt, welches sämtliche Homosexuellen verhaften soll. Er rufe die Bürger zudem dazu auf, verdächtige Personen umgehend zu melden. Nach eigenen Angaben gingen darauf bereits nach wenigen Tagen Tausende von Hinweise ein, meist mit Name und Wohnadresse, teilweise gar mit Bildern. Die Polizei werde zudem auch selber in den Sozialen Medien nach Schwulen suchen.
Wer verhaftet wird, dem drohen bis zu 30 Jahre Haft. Makonda erklärte aber, dass er die Homosexuellen nicht ins Gefängnis stecken, sondern sie heilen wolle. Das bedeutet, dass er sie so genannten Conversion Therapien unterziehen will. Sie hätten ein Team an Ärzten und Psychologen, welche ihnen dabei helfen werde, so der Gouverneur weiter.