TANSANIA: Tausende angebliche LGBTs der Polizei gemeldet

TANSANIA: Tausende angebliche LGBTs der Polizei gemeldet
Der Aufruf des Gouverneurs der Grossstadt Daressalaam verfehlte seine Wirkung nicht: Tausende von angeblich schwulen, lesbischen und transgender Bürger wurden bereits namentlich der Polizei gemeldet. Damit nimmt die staatlich geförderte Jagd auf queere Menschen in Tansania immer grössere Ausmasse an. Wer von der Polizei erwischt wird, muss mit bis zu 30 Jahren Haft rechnen...

Es ist eine beispiellose Aktion, welche der Gouverneur der grössten Stadt Tansanias losgetreten hat. Paul Makonda von Daressalaam rief alle Bürger dazu auf, verdächtige, homosexuelle Bürger sofort zu melden, damit sie von der Polizei verhaftet werden können. Doch auch die Behörden selber bleiben nicht untätig, sondern sie durchforsten ihrerseits die Sozialen Medien auf Hinweise nach LGBTs. Wer festgenommen wird, dem blühen bis zu dreissig Jahre Haft, wie Makonda weiter drohte.

Stolz präsentiert die zuständige Behörde den nun auch bereits die ersten Erfolge. Über 10‘000 Hinweise „von besorgten Bürgern“ seien bislang eingegangen. Meist mit Namen, Adresse und oftmals sogar mit einem Bild. Diesen harten Kurs begründet der Gouverneur mit der gesellschaftlichen Moral Tansanias, welche durch Homosexuelle bedroht werde.

In Tansania kam es in jüngster Zeit immer wieder zu massiven Anfeindungen gegenüber der LGBT-Community - selbst vom Staatspräsidenten ausgehend. So wurden erst im vergangenen Jahr 13 Aktivisten und Anwälte verhaftet, weil sie ein Gesundheitsprogramm verteidigten, welches sich um HIV/Aids-Belange kümmerte. In ihrer Arbeit sahen die Behörden die Förderung von Homosexualität.