TANSANIA: Gouverneur ruft zur Jagd auf Homosexuelle auf
Seit einigen Jahren wird es für die LGBT-Community in Tansania noch ungemütlicher als es ohnehin schon war, denn das Thema eignet sich bestens um Stimmung zu machen und von den eigentlichen Problemen abzulenken. Mit immer abstruseren Aussagen scheinen sich dabei die Politiker übertrumpfen zu wollen. Zuerst ein Verbot von Gleitmitteln um schwulem Sex vorzubeugen, HIV/Aids-Kliniken wurden wegen angeblicher Propaganda geschlossen und nun ruft der Gouverneur der grössten Stadt des Landes, Daressalaam, Paul Makonda, auch noch zu einer wahren Jagd auf Schwule, Lesben und Transgender. In äusserst gewalttätiger und homophober Rhetorik kündigte er nun seine radikalen Pläne an.
Bürger sollen auffälliges Verhalten sofort bei der Polizei melden, ermutigte Makonda seine Landsleute. Diese werden zusätzlich auch selber die Sozialen Medien nach Anhaltspunkten durchforsten und eingreifen. Die Polizei werde darauf innerhalb einer Woche alle Homosexuellen verhaften. Zudem warnte er weiter, dass alle, welche erwischt werden, für dreissig Jahre ins Gefängnis gesteckt werden.
Makonda erklärt gegenüber Medienvertretern dann auch gleich, dass er bereits Hinweise habe, dass es Homosexuelle in seiner Provinz gebe. Wenn jemand von Weiteren wisse, müsse er dies umgehend melden. Keiner dürfe entwischen. Er habe bereits die Namen von 100 LGBTs, führte er weiter aus. Dass seine Politik zu internationalen Protesten führen wird, ist er sich durchaus bewusst, doch dazu meint er schlicht, dass er lieber diese Länder verärgere, als dass er Gott gegen sich aufbringe. Schwuler Sex trample auf den moralischen Werten der Tansanier, sowie dem Christentum und des Islams herum.
Besonders seit John Magufuli im Jahr 2015 zum Staatspräsident gewählt wurde, hat sich die Lage nochmals zusätzlich verschärft. Er hat die extrem homophobe Rhetorik wieder salonfähig gemacht...