TANSANIA: Gesundheitsminister krebst zurück
Er wollte die Homosexuellen-Gemeinschaft aufbrechen und die Namen all jener schwulen Männer veröffentlichen, welche ihre sexuellen Dienste auf Online-Plattformen anbieten: Mit dieser Drohung meldete sich der Vize-Gesundheitsminister von Tansania, Hamisi Kigwangalla, an die Öffentlichkeit. Wie er nun aber verlauten lässt, sieht er offenbar doch von diesen Plänen ab, und zwar aus technischen Gründen. In diesem Zusammenhang sagte er auch die Pressekonferenz ab, an welcher die Liste erstmals hätte öffentlich vorgestellt werden sollen.
Die Neuigkeit verbreitete der Vize-Minister via Twitter: Man werde die Namen der LGBTs, welche sich selber anbieten, aus technischen Gründen nicht verkünden. Aus strategischen Gründen, und damit keine Beweise zerstört werden können, werde man die Angelegenheit nun anders anpacken und man werde über jeden Schritt informieren. Weiter erklärte er, dass die Nennung der Name der Befreiung des Teufels gleichkommen würde.
Homosexualität ist in Tansania illegal und kann mit bis zu 30 Jahren Haft bestraft werden. In jüngster Zeit hat die Regierung immer wieder Anstrengungen unternommen um die Rechte der LGBTs weiter zu beschneiden, und um Homophobie zu schüren. So wurden etwa Aids-Organisationen zurückgebunden, wenn sie sich für die Rechte der LGBTs einsetzen. Zudem wurde im vergangenen Jahr beispielsweise auch die Einfuhr und der Verkauf von Gleitmittel verboten.