TANSANIA: Frau wegen einem Kuss verhaftet

TANSANIA: Frau wegen einem Kuss verhaftet
Weil sie in einem Video in den Sozialen Medien eine andere Frau umarmt und geküsst hat, wurde eine Frau in Tansania kurzerhand verhaftet. Auf gleichgeschlechtliche Beziehungen stehen in Tansania bis zu fünf Jahre Haft.

Er könne bestätigen, dass eine Frau wegen eines Videoclips in Gewahrsam genommen wurde, erklärte Mponjoli Mwabulambo, der Polizeivorsteher der Stadt Geita im Nordwesten von Tansania. Man werde weitere Details veröffentlichen, sobald die Untersuchungen abgeschlossen seien. Laut Medienberichten soll es sich bei der Verhafteten um eine 30- bis 40-jährige Frau handeln, welche in einer lokalen Goldmine gearbeitet hat. Zum Verhängnis wurde ihr ein Video, welches sich via den Sozialen Medien im ganzen Land verbreitet hat und für ziemlich Aufruhr sorgte. Der Clip zeigt, wie sie eine andere Frau umarmt und küsst, und ihr auch noch einen Ring übergibt.

Wie der regionale Kommissar von Geita, Robert Gabriel, erklärte, verstossen die Taten der Frau gegen das Gesetz des Landes. Die Gesetze würden klar sagen, dass Homosexualität nicht erlaubt sei, und sollte sich der Vorfall tatsächlich so zugetragen haben, dann sei dies zu verurteilen. Man werde nicht einfach so darüber hinwegsehen, so Gabriel weiter, sondern dafür sorgen, dass das Gesetz eingehalten werde. Nach der anderen Frau wird offenbar nach wie vor gefahndet.

Gleichgeschlechtlicher Sex kann in Tansania mit bis zu lebenslänglicher Haft bestraft werden. Schon schwullesbische Beziehungen an sich können zudem reichen, um bis zu fünf Jahre ins Gefängnis gesteckt zu werden, hinzukommen heftige Bussen. In Tansania wurden die Repressionen gegen die LGBT-Community in den vergangenen Monaten massiv verstärkt. So wurde beispielsweise Gleitgels verboten und Organisationen werden bedrängt, welche sich für LGBT-Belange oder gegen HIV/Aids einsetzen.