TANSANIA: 13 Personen verhaftet - weil sie Homosexualität promoten

TANSANIA: 13 Personen verhaftet - weil sie Homosexualität promoten
Sie machten sich in Tansania gegen HIV/Aids stark und deshalb wurden nun 13 Aktivisten verhaftet. Anklage wurde noch keine erhoben, offensichtlich sucht man noch nach möglichen Gründen...

Mit ihrem Engagement setzten sich die Aktivisten der Initiative for Strategic Litigation in Africa (ISLA) und die Community Health Services and Advocacy (CHESA) vor allem für die HIV/Aids-Prävention von Risikogruppen ein, darunter auch Männer, welche mit Männern Sex haben. Dies war jedoch den Behörden ein Dorn im Auge, und so führten sie kurzerhand eine Razzia in den Räumlichkeiten durch, wo sich die Aktivisten zu einem gemeinsamen - notabene bewilligten - Meeting trafen. In der Folge wurden gar 13 Personen verhaftet - ihr Vergehen: Sie würden mit ihrem Handeln Homosexualität promoten. Kurz darauf wurden sie unter Auflagen und ohne einer Anklage wieder entlassen, um drei Tage später erneut verhaftet zu werden. Erneut wurde bislang keine Anklage erhoben.

Unter den Verhafteten ist auch die bekannte Anwältin Sibongile Ndashe aus Südafrika. Sie hat die ISLA und CHESA darin unterstützt, die Regierung in Tansania zu verklagen, da diese die beiden Organisationen bei ihrer wichtigen Arbeit im Kampf gegen HIV/Aids behindere. Ihr Mitstreiter Kel Mak hat mittlerweile mit #FreeSibongile eine Initiative ins Leben gerufen und die internationale Community um Hilfe gebeten.

Diese Verhaftungen sind erneut ein äusserst fragwürdiger Schritt um die LGBT-Community im Land noch stärker zu unterdrücken. Denn die Regierung hat ein Verbot von Zentren erlassen, wo sich Personen anonym und ohne Voranmeldung auf HIV testen lassen konnten. Ebenfalls wurde vor einiger Zeit der Verkauf und Handel mit Gleitmitteln untersagt - da dies angeblich schwulen Sex fördere. Zahlreiche Organisationen liefen gegen diese Entscheidungen Sturm, da sie damit die ohnehin enorme Präsenz von HIV im Land kaum eindämmen können.

Amnesty International kritisierte die Verhaftungen scharf, und warf der Regierung vor, nicht mal zu wissen, was man den Personen genau vorwerfe. Dies sei einmal mehr ein klares Zeichen dafür, wie die Regierung derzeit Jagd auf Schwule, Lesben und Transgender mache. Amnesty fordert zudem die umgehende Freilassung der Verhafteten.