TRINIDAD / TOBAGO: Regierung geht in Berufung bezüglich der Legalisierung von gleichgeschlechtlichem Sex
Der 20. September wird zum nächsten, wichtigen Stichtag für die LGBT-Community in Trinidad und Tobago, dann werden die Gay Aktivisten erneut im Gericht auf die Regierung treffen, um für die Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichem Sex zu kämpfen. Sollte der jeweilige Verlierer dann noch nochmals in Berufung gehen, dann wird ein Gericht in Grossbritannien den Fall übernehmen.
Zuvor waren Jason Jones und seine Anwälte bereits erfolgreich, konnten sie doch die Richter mit ihren Argumenten überzeugen und erreichen, dass das Obergericht im April entschied, dass die Sections 13 und 16 nicht verfassungsmässig seien. Richterin Devindra Rampersad erklärte, dass die Privatsphäre, die Freiheit und die Ausdrucksfreiheit von Jason Jones dadurch verletzt würden. Damit wurde Homosexualität entkriminalisiert.
Die Regierung liess sich bis jetzt Zeit und erklärte nun, dass man das Urteil nicht akzeptiere und daher in Berufung gehen werde. Laut Jones wolle die Regierung einfach nicht verlieren.Nun muss nochmals ein Obergericht eine Entscheidung treffen.
Danach würden sich die beiden Parteien vor dem Privy Council in Grossbritannien treffen, der richterlichen Letztentscheidungsinstanz in bestimmten Angelegenheiten innerhalb des Commonwealth. Es würde das erste Mal sein, dass dieser Rat über die Entkriminalisierung von Homosexualität beraten wird.
Jason Jones zeigt sich zuversichtlich und ist sich auch der Tragweite des Urteils durchaus bewusst. So erklärt er, dass das Urteil, sofern er auch in Grossbritannien gewinne, Homosexualität in mindestens zehn weiteren Staaten des Commonwealth legalisieren würde. Nicht zu vergessen, fügt er hinzu, von der positiven Signalwirkung, welches dieses Urteil für Tausende von LGBTs rund um den Globus haben werde. Um sich perfekt auf den Gerichtstermin vorzubereiten hat Jason Jones nun eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um genügend finanzielle Mittel für den anstehenden Prozess zu haben.