TUNESIEN: 2 Männer zu je 2 Jahren Haft verurteilt
Es war am 3. Juni als zwei Männer wegen dem Verdacht auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten verhaftet wurden. Die Beiden hatten offenbar eine Meinungsverschiedenheit und stritten sich wegen einer finanziellen Angelegenheit, wie die tunesische LGBTI+ Organisation Damj Association berichtet. Darauf haben sie sich gegenseitig bei der Polizei angezeigt. Schliesslich endete es aber damit, dass die Polizei von ihnen ein Geständnis forderte, dass sie zusammen Sex hatten. Sie wurden gar von den Beamten bedroht und schikaniert.
Auch Human Rights Watch äusserte sich zum Fall und erklärte, dass die Beiden zu einer Analuntersuchung aufgefordert wurden, damit sie quasi beweisen, dass sie keinen Sex hatten. Die Männer verweigerten die Untersuchung, welche weltweit von allen Menschenrechtsorganisationen als entwürdigend und gar als Folter eingestuft wird. Tunesien hat zuvor eingewilligt, auf diese Praktiken zu verzichten, doch offenbar ist dies nicht der Fall. Während die Tests früher den Opfern aufgezwungen wurden, so sollen sie nun einfach freiwillig sein.
Die LGBTI+ Organisationen verurteilen nun die Haftstrafen gegen die beiden 26-Jährigen, und werfen dem Gericht vor, dass sie deren Weigerung, sich einer Analuntersuchung zu unterziehen, als eine Art Schuldeingeständnis deuten würden. Dies obwohl selbst einer solchen Untersuchung jegliche wissenschaftliche Basis fehle. Zudem erklärt etwa Human Rights Watch, dass es zu tiefst besorgniserregend sei, dass Tunesien Menschen aufgrund einvernehmlichen, gleichgeschlechtlichen Aktivitäten verurteile. Dies sei ein schwerer Eingriff in die Privatsphäre.