TUNESIEN: Foltermassnahmen gegen Gays verboten

TUNESIEN: Foltermassnahmen gegen Gays verboten
Homosexualität ist in Tunesien illegal, und wer deswegen verhaftet wird, musste entniedrigende Analuntersuchungen über sich ergehen lassen, welche von Menschenrechtsorganisationen als Folter eingestuft werden. Tunesien hat nun überraschend angekündigt, auf solche Tests zu verzichten.

Während mindestens einem Jahrzehnt wurden die Analuntersuchungen an angeblich schwulen Männern durchgeführt, um "beweisen" zu können, ob jemand schwul ist und Analsex hatte. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen verurteilten diese Form der medizinischen Tests als Folter. Nun hat der höchste Medizinrat Tunesiens beschlossen, diese aufgezwungenen, medizinischen Untersuchungen zu verbieten, respektive, die Männer dürfen diese Tests ablehnen.

Bislang wurden die Männer gezwungen, dass sie sich untersuchen lassen müssen. Doch dies soll nicht weiter der Fall sein. Demnach sollen die Ärzte zudem beschlossen haben, dass die Polizei aufhören müssen, solche Tests zu verlangen, und des weiteren, sollen die Gerichte die Ergebnisse auch nicht mehr weiter als Beweise akzeptieren.

Human Rights Watch setzte sich während Jahren gegen diese unmenschliche und erniedrigende Praxis ein, und zeigt sich nun sehr erfreut über diesen mutigen Schritt der Ärzte in Tunesien. Noch werden diese Praktiken aber in zahlreichen anderen Staaten angewandt.