UK: Akzeptanz gegenüber LGBTI+ Paaren geht leicht zurück
Seit 1983 erstellt das National Centre for Social Research von Grossbritannien jeweils den British Social Attitudes (BSA)-Bericht um das Befinden der Briten in Bezug auf gesellschaftliche Fragen zu messen. Dabei stellte sich heraus, dass sich die aufgeheizte Brexit-Debatte wohl auch auf diese Fragen niederschlägt. Dazu wurden rund 4000 Personen befragt, und auch die Regierung stützt sich auf diese Werte.
2017 erklärten noch 68 Prozent, dass an gleichgeschlechtlichen Beziehungen gar nichts falsch ist. Dies war bis anhin der höchste Wert, welcher je festgestellt wurde. Im vergangenen Jahr waren es noch 66 Prozent, ein Rückgang von zwei Prozent. Laut Experten dürfte sich der Wert nun in diesem Bereich einpendeln.
Als die Umfrage erstmals durchgeführt wurde, hatten erst 20 Prozent keinerlei Einwände gegenüber gleichgeschlechtlichen Paaren, dieser Wert näherte sich in den darauffolgenden Jahren aufgrund der Aids-Krise sogar noch den 10 Prozent an. Doch seit 1989 bis 2017 konnte eine stetige Zunahme beobachtet werden.
Seit einigen Jahren wird zudem auch nach der Akzeptanz gegenüber Transmenschen gefragt. So erklärten 83 Prozent der Befragten, dass sie keinerlei Vorurteile gegenüber Transgender haben. Rund 15 Prozent sagen von sich selber, dass sie viele oder einige Vorurteile haben. Bei einer zweiten Frage erklärten aber nur 49 Prozent, dass Vorurteile gegen Transmenschen immer falsch sind.
Es muss sich nun zeigen, ob der leichte Abwärtstrend bezüglich der Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Paaren weiter geht, oder ob es nur eine einmalige Entwicklung ist. Fest steht, dass sich das Klima in Grossbritannien durch den Brexit verändert hat, und dies schlägt sich auch bei der Zahl der Hassverbrechen nieder. So haben sich die Fälle gegen Schwulen und Lesben seit 2014 verdoppelt und gegen Transmenschen gar verdreifacht.
Auch eine andere Studie weisst darauf hin: So kam die BBC zum Schluss, dass die Hassverbrechen gegen Transmenschen von 2017 auf 2018 um 81 Prozent zunahmen. Ein Teil davon kann damit erklärt werden, dass sich immer mehr LGBTI+ sicher dabei fühlen, Vorfälle zu melden, der andere Teil entspricht aber auch einer tatsächlichen Zunahme von Fällen.