UK: Hunderte unterstützen Drag Storytime gegen Rechtsradikale
Es war ein deutliches Zeichen, welches die LGBTI+ Community in London gegen Rechtsaussen und gegen Hass gesendet hat. Nur rund 30 Rechtsradikale folgten dem Aufruf der Organisation Turning Point, darunter auch Deacon Calvin Robinson, prominentes Mitglied der Free Church of England und der queerfeindlichen Plattform GB News, um vor dem Pub The Honor Oak gegen das dort stattfindende Magical Storytelling zu demonstrieren.
Zum Veranstaltungsort kamen die Rechtsradikalen gar nicht erst, denn Hunderte von Gegendemonstranten versperrten ihnen kurzerhand den Weg. Die Strasse war bereits rund hundert Meter um das Pub voll mit queeren Menschen und ihren Allys, welche sich mit farbenfrohen Plakten für die Drag Storytime einsetzten. Hinzukamen auch noch Mitglieder von Organisationen, welche sich gegen Faschismus einsetzen. Auch ein paar Dutzend Polizist:innen waren vor Ort um die Lage zu beobachten.
The Honor Oak Pub hat den Anlass mit Drag Queen That Girl bereits mehrfach durchgeführt, und in den Sozialen Medien auch stets verteidigt. Magical Storytelling sei explizit an Kinder und Familien gerichtet und absolut altersgerecht. Es sei nicht anders und es gebe auch nichts anderes zu hören oder zu sehen als wenn die Kinder ins Theater oder ins Kino gehen.
Nach den USA kommt es auch in Grossbritannien vermehrt zu queerfeindlichen Demonstrationen im Rahmen von Dragshows. Auch in Zürich kam es schon zu solchen Aktionen durch rechtsradikale Gruppierungen. Zuletzt gab es auch vor der Tate Britain in London Proteste wegen einer Drag Queen Story Hour von Drag Aida H Dee. Damals kam es auch zu zusammenstössen zwischen Befürwortern und Gegnern des Anlasses.
Magical Storytelling findet unabhängig von der Drag Queen Story Hour statt, doch wie das Honor Oak Pub mitteilt, habe man auch von den Veranstaltenden eine Nachricht des Supports erhalten. Zudem gaben die Organisatoren der Drag Queen Story Hour das Versprechen ab, dass sie pro rechtsradikalem Teilnehmenden vor dem Honor Oak Pub ein queerinklusives Buch an eine Bibliothek in London spenden werden.
In den USA sind Drag Shows mittlerweile vollends zum Politikum geworden. Am vergangenen Freitag stimmte der Senat des US-Bundesstaats Tennessee für ein Verbot von Drag Shows in der Öffentlichkeit.