UK: Londons Heaven Club vorübergehend durch die Polizei geschlossen

Das Heaven in Charing Cross existiert seit 1979 und war in den vergangenen Jahrzehnten stets ein wahrer Safe Space für die LGBTI+ Community. Nun wurde der queere Club aber überraschend durch die Behörden vorübergehend geschlossen. Auf Antrag der Polizei wurde dem Heaven dazu die Alkohollizenz entzogen, aus Gründen der öffentlichen Sicherheit, wie der Stadtrat weiter erklärt.

Hintergrund für diese Massnahme sind schwere Vergewaltigungsvorwürfe gegen ein Mitglied des Sicherheitspersonals des Clubs. Wie nach einer ersten Anhörung bekannt wurde, soll eine Frau anfangs November in unmittelbarer Nähe des Clubs von einem Security vergewaltigt worden sein. Als sie den Vorfall bei anderen Sicherheitsangestellten melden wollte, wurde sie offenbar schlicht ignoriert. Wie nun bekannt wurde, ist der angeschuldigte Security in der Zwischenzeit verhaftet und angeklagt worden.

Der Stadtrat hat aufgrund der schwerwiegenden Vorwürfe darauf beschlossen, dem Heaven die Alkhollizenz während mindestens 28 Tagen auszusetzen. Dem Club droht gar die endgültige Schliessung, sollten sie die Lizenz nicht zurückerhalten.

Im Dezember soll eine weitere Anhörung sowohl mit der Polizei, aber auch den Betreibern des Clubs stattfinden. Dann können auch entsprechende Beweise vorgelegt werden. Die Sprecherin des Stadtrats konnte aber keine weiteren Auskünfte zum Vorfall machen, da es sich um eine laufende Untersuchung durch die Polizei handle. Sie betonte aber auch, dass man sich der kulturellen Bedeutung des Clubs durchaus sehr bewusst sei. Man habe sich trotzdem für eine vorübergehende Schliessung entschieden, da es gelte, schwere Verbrechen zu verhindern.

Das Vertrauen der Behörden in den Club hat in den letzten Monaten tatsächlich arg gelitten. In einer Stellungnahme der Polizei wird auch auf einen Vorfall vom vergangenen Mai verwiesen, bei welchem drei Angestellte des Security-Teams einen Mann auf der Strasse angegriffen haben. Dabei wurden die Security gefilmt. Dadurch habe man ernsthafte Bedenken, ob der Club seine Gäste tatsächlich schützen könne, schreibt die Polizei weiter.

Auch das Heaven selber meldete sich zu Wort und zeigte sich erschüttert über die Vorwürfe. Man könne zum jetzigen Zeitpunkt aber keine weiteren Informationen geben, da es sich um ein laufendes Verfahren handle. Man spreche aber dem Opfer das Mitgefühl aus und man setze alle Prioritäten darauf, dass so etwas nie wieder passieren könne. Man wolle auch das Vertrauen des Stadtrats wieder zurückgewinnen, welcher die vorübergehende Schliessung angeordnet habe.

Für die Angeschuldigten gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung.

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