UKRAINE: 7000 nahmen an der Kiew Pride 2021 teil
Zur jährlich stattfindenden Pride in der ukrainischen Hauptstadt Kiew verwandelt sich die Innenstadt jeweils zu einer Festung. Medienberichten zufolge wurden einige Metrostationen auf der Route für die Öffentlichkeit gesperrt und am Eingang zum Pride-Gelände sind Metallgitter montiert worden. Die Teilnehmenden mussten zusätzlich einen Metalldetektor passieren.
Leider scheinen solche Vorsichtsmassnahmen bei Pride-Veranstaltungen in der Ukraine nach wie vor nötig. Dies zeigte sich auch vor wenigen Wochen, als die Pride in Odessa von Gegendemonstranten massiv gestört wurde und es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei kam.
In Kiew nahmen nun an diesem Sonntag rund 7000 LGBTI+ und ihre Unterstützer:innen an der Pride teil. Auch ausländische Botschaften waren vertreten, so jene aus Australien, den Niederlanden und Schweden, sowie internationale Organisationen. Zudem haben auch Wagen mit Musikboxen die Pride begleitet.
"Wir existieren", "Dies ist auch mein Heimatland" oder "Zusammen für gleiche Rechte" hiess es auf Schildern. Die Forderungen der queeren Menschen sind denn auch klar, sie möchten ihre Beziehungen rechtlich absichern können. So heisst es von den Veranstaltern, dass es auch in der Ukraine gleichgeschlechtliche Paare gebe, welche während 15, 20 Jahren zusammen leben, welche Kinder gemeinsam gross ziehen, aber welche nach wie vor keine Möglichkeit haben, sich und ihre Familien rechtlich abzusichern.
Um die Teilnehmenden auch nach der Demonstration zu schützen, wurde sie von der Polizei zu einer gesperrten Metrostation geführt, von wo sie ihre Heimreise antreten konnten. Es sind bislang keinerlei Zwischenfälle bekannt geworden.