UKRAINE: Schwere Ausschreitungen während Pride in Odessa
Wie die meisten Pride Veranstaltungen in Europa, so wurde auch jene in der ukrainischen Küstenstadt Odessa aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. Am vergangenen Samstag war es nun soweit, doch wie so oft, so wurde die Pride auch diesmal wieder von LGBTI+ feindlichen Gegendemonstranten und rechtsextremen Neo-Nazis, vor allem der Gruppierung Tradition und Ordnung, gestört. Die Organisatoren waren gezwungen, den Start des Anlasses aus Sicherheitsgründen um mehr als eine Stunde zu verschieben.
Die Polizei versuchte so gut es geht die Hunderten von queeren Pride-Teilnehmenden und ihre Unterstützer:innen vor den Angreifenden zu schützen. Doch die Gegendemonstranten, insbesondere jene von Tradition und Ordnung, waren einmal mehr äusserst gewalttätig und warfen unter anderem auch Tränengas. Wie es von der Polizei heisst, habe eine Gruppe von jungen Personen begonnen grundlos die Polizei anzugreifen. Dabei wurden insgesamt 29 Sicherheitsbeamte verletzt.
Der Polizei gelang es in der Folge aber insgesamt 51 Personen festzunehmen. Sie müssen sich nun wegen Gewalt gegen Polizist:innen, wegen Unruhestiftung und wegen Hooliganismus vor Gericht verantworten. Die Veranstalter fordern zudem, dass jene, welche die Pride-Teilnehmenden angegriffen haben, auch wegen psychischer und physischer Gewalt gegen Bürger:innen der Ukraine bestraft werden. Weiter soll es auch Konsequenzen für die Polizei geben, welche zu wenig gegen die Gewalt unternommen habe.