UKRAINE: Gay Aktivist von 10 Männern verprügelt
Im Juni fand in Kiew die Pride statt und rund 6000 LGBTs und deren Familien und Freunde nahmen an der Demonstration teil. Für Mitte Juli ist nun die nationale Ukraine Pride geplant, welche diesmal in der Industriestadt Kryvyi Rig, rund 350 Kilometer südöstlich der Hauptstadt, stattfinden soll. Die Veranstalter haben nun aber einen empfindlichen Rückschlag erlitten.
Bei einem Besuch vor Ort wurde der bekannte LGBT-Aktivist Borys Zolotchenko Opfer eines homophoben Angriffs. Er wurde am Wochenende von zehn Männern attackiert und verletzt. Die Polizei wurde zwar sofort gerufen, doch sie sind nicht mal vor Ort erschienen um den Fall aufzunehmen. Es ist bereits die zweite Attacke gegen Zolotchenko in diesem Jahr. Doch auch bei der Ersten wurden die Untersuchungen wegen fehlender Beweise eingestellt. Die Attacken fanden wohl statt, weil er ein bekanntes Aushängeschild der ukrainischen LGBT-Bewegung ist.
Borys Zolotchenko zeigt sich aber weiterhin selbstbewusst: Bereits kurz nach dem Angriff erklärte er, dass gerade dieser Vorfall zeige, dass die Ukraine Pride unbedingt stattfinden müsse. Man müsse den Behörden und der Bevölkerung zeigen, dass die Sicherheit und die Gleichstellung für alle Bürger des Landes gelten müsse.
Die Attacke gegen den bekannten Gay Aktivisten dürfte aber nur die Spitze des Eisbergs sein, denn jährlich gibt es dutzende wenn nicht gar hunderte Attacken gegen LGBTs in der Ukraine. Diese bleiben jedoch von der Öffentlichkeit verborgen, da sich die Opfer nicht getrauen, die Übergriffe zu melden.