UKRAINE: Razzia in Gay Club in Dnipro

UKRAINE: Razzia in Gay Club in Dnipro
Kurz nach Mitternacht hat die Polizei in der Stadt Dnipro in der Zentralukraine am Osterwochenende eine Razzia im lokalen Gay Club durchgeführt. Die Polizei ging dabei äusserst homophob vor, beschwerten sich viele der Besucher.

Es war morgens um 1 Uhr am Ostersamstag als die Polizei in den Club Potemkin in der zentralukrainischen Stadt Dnipro einfiel. Sie schrien die Gäste und das Personal an, brauchten auch homophobe Schimpfwörter, und forderten, dass sich alle auf den Boden legen müssen. Einer der Gäste soll dabei verletzt worden sein. Zwei ausländische Besucher wurden zudem schikaniert und sie mussten die ukrainische Nationalhymne singen, wie die lokale LGBTI+ Organisation Nash Mir berichtet.

Danach begannen sie den Club zu durchsuchen. Sie konfiszierten unter anderem diverse Mobiltelefone, Laptops, sowie Kondome, und wie die Clubbetreiber melden, sollen auch Gegenstände aus der Garderobe verschwunden sein. Zahlreiche Gäste, sowie auch die Besitzer reichten darauf Beschwerde bei der lokalen Polizeistation in Dnipro ein.

Laut der Polizei sollen Hinweise bestanden haben, dass der Club Potemkin gegen Teil 2 des Artikel 302 des ukrainischen Strafgesetz verstösst. Dabei geht um das Betreiben von Bordellen und um Prostitution. Dazu bestätigt die Polizei auch, dass Handys, Laptops und Kondome beschlagnahmt wurden. In Bezug auf das homophobe Vorgehen äusserte sich die Polizei jedoch nicht.

Der Sprecher von Nash Mir verurteilte das Vorgehen der Polizei aufs schärfste. Es sei eine homophobe und illegale Tat der Polizei gewesen. In einer Zeit, in der die Polizei genügend Fälle zu lösen habe, inklusive der Hassverbrechen aufgrund von Homophobie, kümmere sie sich lieber um den Kampf gegen Männer, welche einvernehmlichen Sex mit anderen Männern haben, kritisiert Nash Mir weiter.