UKRAINE: Zwei schwule Männer verprügelt, weil sie Wein statt Bier tranken
Sie wandten sich mit einem Post in den Sozialen Medien an die Öffentlichkeit um auf ihr Schicksal aufmerksam zu machen, und um andere Jugendliche zu warnen. Es gehe nicht um Aufsehen, nicht um Mitleid, so Nikita Ponarin, sondern, es sei wichtig, dass darüber gesprochen werde, und dass alle wissen, dass selbst im 2018 noch immer Leute aufgrund ihrer „Orientierung“ angegriffen werden. Und dann fügt er hinzu: Erinnert euch daran - weder eure Orientierung, noch euer Verhalten oder Benehmen, oder was ihr trinkt, liebt, trägt, seht, respektiert oder was ihr tut, ist etwas, worum sich jemand anderes kümmern darf. Nichts von dem macht Dich zu einer schlechteren Person, erklärt Ponarin weiter, und nichts davon rechtfertigt Gewalt - es ist nicht dein Fehler.
Passiert ist der Angriff am Wochenende in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Am frühen Morgen wurde Nikita Ponarin und ein Freund von einer Gruppe von Männern angegangen. Das Nasenpiercing, die engen Jeans, und dass sie Wein statt Bier getrunken haben, wie das richtige Männer machen würden, hat ihnen nicht gefallen, und deshalb haben die Täter die beiden jungen Männer angegangen. Erst äusserst primitiv und sexistisch mit homophoben Sprüchen, danach auch mit roher Gewalt. Einer der Männer sei sogar mit einer Pistole bewaffnet gewesen und habe sie auf ihn gerichtet, so Ponarin, ein Anderer habe eine Sturmhaube getragen. Die Verletzungen von Nikita Ponarin am Kopf mussten genäht werden, zudem hatte er überall am Körper Prellungen und Schürfungen.
Obwohl sich Nikita Ponarin nach der Attacke und in seinem Statement kämpferisch zeigt, kündigte er an, dass er und sein Freund Kiew verlassen werden. Er werde aus der Stadt ziehen, doch er liebe Kiew, trotz all den Schwierigkeiten noch immer. Er unterstrich aber auch, dass sein Wegzug nichts mit aufgeben zu tun habe...