UNGARN: Buchhandlung kämpft gegen Geldbusse wegen Heartstopper

UNGARN: Buchhandlung kämpft gegen Geldbusse wegen Heartstopper
Nachdem sie eine hohe Geldbusse kassiert haben, weil sie Heartstopper ohne verschlossene, neutrale Verpackung verkauft haben, verkündete die zweitgrösste Buchhandlung Ungarns nun, dass sie rechtlich gegen diese Entscheidung vorgehen werden.

Es war im Jahr 2021 als die Regierung unter Viktor Orban ein Gesetz eingeführt hat, durch welches das "Präsentieren und Bewerben" von Homosexualität vor Jugendlichen unter 18 Jahren verboten wurde. Trotz heftiger Kritik aus der Europäischen Union hält Ungarn weiter an diesem Gesetz fest und setzt es auch durch. Dies führt dazu, dass etwa Bücher mit LGBTI+ Inhalten zusätzlich in verschlossenen, neutralen Verpackungen ausgestellt und verkauft werden müssen.

Zum Verhängnis wurde dies nun Lira, der zweigrössten Buchhandlung des Landes. Da sie die Graphic Novel Heartstopper von Alice Oseman ohne Hülle verkauft haben, wurden sie nun mit einer hohen Geldstrafe von 12 Millionen Forint, rund 31'000 Schweizer Franken, bestraft. Das Buch richtet sich explizit an jugendliche Leser:innen, und deshalb hat die Buchhandlung darauf verzichtet.

Wie Lira über den Kreativdirektor Krisztian Nyary mitteilt, betrachte man diese Geldbusse als überhöht, zudem sei auch das Gesetz zu vage formuliert. Die Anwälte des Unternehmens werden sich nun damit befassen und man werde alle zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel nutzen, so Nayary weiter. Viele Verlage würden bereits freiwillig ihre Bücher verpacken, denn durch das vage formulierte Gesetz sei es unklar, ob es auch reicht, wenn man die queeren Bücher offen in jene Regale für Erwachsene stellt.