UNGARN: Viktor Orban & Co. teilen erneut gegen LGBTI+ aus

UNGARN: Viktor Orban & Co. teilen erneut gegen LGBTI+ aus
Auslöser für die jüngste Attacke des ungarischen Premierministers Viktor Orban ist ein Kinderbuch mit LGBTI+ Charakteren. Er fordert, dass Homosexuelle die Kinder in Ruhe lassen sollen. Eine entsprechende Petition will nun erreichen, dass das betreffende Buch aus den Buchhandlungen entfernt wird, und eine Politikerin liess das Buch schon mal medienwirksam durch einen Schredder...

Dass sich Viktor Orban auf die Seite der LGBTI+ feindlichen Initianten stellt, welche das Kinderbuch "Storyland is for Everyone" aus den Buchhandlungen und Bibliotheken Ungarns verbannen wollen, überraschte wohl niemand. So erklärte er in einem Interview, dass Ungarn Gesetze rund um Homosexualität habe, welche sehr tolerant und freundlich gesinnt seien, doch es gebe eine rote Linie, welche nicht überschritten werden dürfe. Dieses Buch sei ein äusserst provokativer Schritt von der Gay Community. Lasst unsere Kinder in Ruhe, fordert er darauf weiter.

Bei "Storyland is for Everyone" handelt es sich um ein Kinderbuch, welches von der Labrisz Lesbian Association veröffentlicht wurde. Darin werden traditionelle Geschichten mit neuen Charakteren gezeigt, welche ganz verschieden sind: Von Leuten mit Behinderungen, über Senioren, Arme bis hin zu Personen von ethischen Minderheiten. Die meisten Geschichten haben dabei keinen queeren Inhalt, bis auf Cinderella, welche als lesbische Liebesgeschichte erzählt wird.

Genau diese Geschichte war es auch, welche die konservative und LGBTI+ feindliche Gruppierung CitizenGO zum Anlass nahm um eine Petition zu lancieren um damit zu erreichen, dass das Kinderbuch aus den Regalen genommen werden muss. Mittlerweile haben bereits gegen 90'000 Personen unterzeichnet. Doch dies ist längst nicht der einzige Gegenwind, welchen das Buch erfährt: Die Abgeordnete Dóra Dúró von der Rechtsaussenbewegung Unser Heimatland, lud gar zu einer Pressekonferenz, bei der sie medienwirksam jede Seite des Buchs einzeln herausriss und durch einen Schredder laufen liess.

Doch es gibt auch Unterstützung für die Herausgeber des Kinderbuchs: So verglich die ungarische Vereinigung der Verlage und Buchhändler die Attacke gegen das Buch als Akt der Zensur, wie er zur Nazi-Zeit oder unter den Kommunisten jeweils passiert sei. Die Zerstörung von Büchern aus politischen Zwecken sei eine der schändlichsten, historischen Erinnerungen, welche Ungarn und ganz Europa habe.