UNGARN: Bücher mit LGBTI+ Inhalten sollen Warnung erhalten
Wie in Polen, so hat sich auch die Regierung in Ungarn auf die LGBTI+ Community eingeschossen. Immer neue, populistische Richtlinien, Massnahmen und Gesetze sollen deren Rechte einschränken. Das neuste Beispiel dafür kommt von der Regierung Orban in Ungarn, welche nun die Verlage angewiesen hat, dass sie neu eine Warnung zu jenen Büchern abgeben müssen, welche LGBTI+ Inhalte haben, oder um es in den Worten der Regierung zu sagen, welche „Verhalten beinhalten, welche nicht mit den traditionellen Rollen einher gehen“.
Diese Disclaimer sollen dafür sorgen, dass die Kunden nicht getäuscht würden, heisst es zur Begründung. Die Massnahme geht immer noch auf die Kontroverse um ein Kinderbuch zurück, welches unter dem Titel Wonderland Is For Everyone von einer Lesbenorganisation herausgegeben wurde und hohe Wellen schlug in der ungarischen Politik. Dieses Kinderbuch erzählte unter anderem Geschichten über LGBTI+, aber auch über Roma oder Personen mit Behinderungen. Damit sollen Kinder animiert werden, Respekt gegenüber anderen Menschen zu lernen.
Die Regierung erklärte nun dazu, dass dieses Buch als Märchen verkauft werde, so zeige es auch der Titel und die Aufmachung, doch es werde verschwiegen, dass darin Verhalten beschrieben werden, welche nicht den traditionellen Rollen entsprechen. Die Herausgeber*innen von Wonderland Is For Everyone haben sich nun bereits mit einer Schwulenorganisation zusammengetan und erklärt, dass sie die Regierung verklagen werden, denn eine solche Warnung sei diskriminierend und verfassungswidrig.