UNGARN: Politiker drohen mit Coca Cola-Boykott wegen Love Is Love-Kampagne

UNGARN: Politiker drohen mit Coca Cola-Boykott wegen Love Is Love-Kampagne
Zero Zucker - Zero Vorurteile: Mit diesem Slogan wirbt Coca Cola mit gleichgeschlechtlichen Paaren in der U-Bahn von Budapest. Einige Politiker freut diese Love is Love-Kampagne gar nicht und sie lancierten nun eine Online-Petition um die Poster zu verbieten. Sie rufen sogar zu einem Boykott von Coca Cola auf...

Bis sie diese provokativen Plakate in Ungarn nicht abgehängt haben, werde ich ihre Produkte nicht mehr konsumieren! Ich fordere auch alle anderen dazu auf: Mit diesen Worten ruft Boldog István, Abgeordneter der nationalkonservativen, rechtspopulistischen Fidesz Partei von Viktor Orban, zum Boykott von Coca Cola auf.

Stein des Anstosses für ihn ist eine Plakatkampagne des Getränkeriesen in der U-Bahn von Budapest: Zu sehen sind neben heterosexuellen, auch gleichgeschlechtliche Paare und dazu der Slogan #LoveIsLove und Zero Zucker - Zero Vorurteile.

Bereits kurz nachdem die Plakate aufgehängt wurden, ist eine Online-Petition lanciert worden, welche innerhalb weniger Stunden bereits 25'000 Unterschriften beisammen hatte und mit welcher dazu aufgerufen wird, die Plakate abzuhängen. Wir fangen damit an, Coca Cola zu boykottieren, heisst es auf der Seite, und wir fordern in unserer Petition, dass die Poster so schnell wie möglich verschwinden.

BVK, die Budapester Verkehrsbetriebe, zeigen sich auf Anfrage nicht verantwortlich für die Kampagne: Sie hätten keinen Einfluss auf die Inhalte an den Plakatstellen. Dafür nimmt aber Coca Cola Stellung dazu und erklärt in einer Stellungnahme, dass sie daran glauben, dass sowohl Hetero- wie auch Homosexuelle das Recht darauf haben, jemanden zu lieben. In der Werbekampagne, in den Posts und mit den Botschaften drücke man das aus, wofür man stehe, und zwar für den Glauben an die Gleichstellung zwischen den Menschen. Man glaube, dass in einer Welt basierend auf diesem Grundsatz alle frei und glücklich sein können. Jeder hat das Recht zu lieben und geliebt zu werden.

Besonders seit Fidesz zur stärksten Kraft in Ungarn wurde, nimmt auch die LGBTI+ Feindlichkeit im Land zu: Obwohl es seit 2009 ein Partnerschaftsgesetz gibt, ist die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare noch nicht legal. Ein Gesetz, welches LGBTI+ in Europa vor Diskriminierung hätte schützen sollen, wurde von Ungarn 2016 blockiert.

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