UNGARN: Direktor des Nationalmuseums wegen LGBTI+ Inhalten entlassen
Es war die rechtsextreme Partei Mi Hasank, welche den Fall ins Rollen brachte. Weil in der World Press-Fotoausstellung auch Bilder unter dem Titel Home for the Golden Gays der Fotojournalistin Hannah Reyes Morales über ein LGBTI+ Altersheim in Manila gezeigt werden, reichte die Partei eine offizielle Beschwerde ein, da damit ihrer Ansicht nach das seit 2021 geltende Anti-LGBTI+ Propagandagesetz verletzt wird. Dieses besagt, dass Jugendlichen unter 18 Jahren kein Zugang zu Themen und Inhalten rund um die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität erlaubt werden darf.
Die Regierung prüfte darauf den Vorwurf und verfügte in der vergangenen Woche, dass keine Personen unter 18 Jahren mehr Tickets kaufen, respektive die Ausstellung im Nationalmuseum besuchen dürfen. Während diese Entscheidung auch auf der Webseite des Museums kommuniziert wurde, erklärte die Museumsleitung aber auch, dass es keine rechtliche Handhabe gebe, wonach das Personal die Ausweise von den Besucher:innen kontrollieren dürfe. Die gesamte Neuregelung sorgte so für ziemlich viel Schlagzeilen rund um das Museum und die Ausstellung.
In einem Facebook-Post bedankte sich der Direktor des Museums, Laszlo Simon, öffentlich bei der Mi Hasank-Partei: Sie habe mitgeholfen die Ausstellung so bekannt zu machen, dass sich nun am Wochenende lange Schlangen vor dem Nationalmuseum gebildet haben, da alle die World Press-Fotoausstellung besuchen wollten.
Kurz darauf kam es aber zum grossen Knall zwischen Simon und der Regierung: Wie das Ministerium für Kultur und Innovation am Montag erklärte, habe man Laszlo Simon entlassen, da er den rechtlichen Verpflichtungen des Museums nicht nachkommen wollte. Simon selber bestätigte seine Entlassung in den Sozialen Medien ebenfalls, wies aber die Anschuldigungen von sich, dass das Museum absichtlich gegen das Gesetz verstossen habe. Das Nationalmuseum habe sofort auf der Webseite bekanntgegeben, dass es neu eine Altersbeschränkung für die Ausstellung gebe.