UNGARN: Jugendliche erhalten keinen Zugang zu World Press-Fotoausstellung

UNGARN: Jugendliche erhalten keinen Zugang zu World Press-Fotoausstellung
Nach Protesten der rechtsextremen Bewegung Unsere Heimat hat sich die Regierung eingeschalten und Jugendlichen unter 18 Jahren den Zugang zur World Press-Fotoausstellung im ungarischen Nationalmuseum in Budapest verboten. Der Grund: Auf einigen Bildern werden LGBTI+ Anliegen thematisiert, was gegen das umstrittene, ungarische „Kinderschutz-Gesetz“ verstosse.

Es war die Mi Hazánk Mozgalom, oder zu deutsch: Unsere Heimat-Bewegung, welche aufgrund der World Press-Fotoausstellung im ungarischen Nationalmuseum bei der Regierung intervenierte. Die rechtsextreme Partei erklärte, dass in der Ausstellung gegen das sogenannte Kinderschutz-Gesetz verstossen werde, da LGBTI+ Themen Jugendlichen unter 18 Jahren zugänglich gemacht werden.

Die Regierung hat darauf eine Untersuchung eingeleitet und darauf das Museum angewiesen, keine Tickets mehr an Jugendliche zu verkaufen. Wie das Museum auf der Webseite mitteilt, habe man auf Initiative von Mi Hazánk den Verkauf von Tickets an unter 18-jährige Jugendliche für diese Ausstellung einstellen müssen.

Das Gesetz der Regierung Orban sorgte bereits innerhalb der Europäischen Union für massive Kritik. Unter dem Vorwand Kinder zu schützen, ist es seit 2021 verboten Homosexualität vor Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren zu thematisieren oder zu zeigen. Dies betrifft sämtliche Bereiche, von Büchern über Werbung bis hin zu Filmen. Mit diesem Gesetz werden nicht nur Ängste in der Bevölkerung geschürt, sondern auch Hass gegenüber queeren Menschen.

Erst anfangs Jahr wurde eine Buchhandlung zu einer Busse verurteilt, weil sie das Buch Heartstopper, welches sich explizit an Jugendliche richtet, offen und ohne neutrale Verpackung verkauft haben. Die Buchhandlung hat mittlerweile eine Klage gegen die Busse eingereicht. Ebenfalls eine Klage hat zudem Budapest Pride eingereicht - wegen dem selben Gesetz.