UNGARN: In den Museen geht die Angst um

UNGARN: In den Museen geht die Angst um
Nachdem der Direktor des ungarischen Nationalmuseums in Budapest wegen dem Verstoss gegen das Anti-LGBTI+ Propagandagesetz entlassen wurde, geht die Angst um in Ungarns Museen. Nun hat ein weiteres Museum angekündigt, fortan keine Personen unter 18 Jahren mehr hineinzulassen, da es auch in ihren Ausstellungen queere Inhalte gibt.

Ausgerechnet die renommierte World Press-Fotoausstellung wurde dem Direktor des ungarischen Nationalmuseums zum Verhängnis. Nachdem die Regierung dem Museum auferlegt hat, keine Minderjährigen mehr in die Ausstellung zu lassen, publizierte das Nationalmuseum zwar diese Weisung auf der Webseite, doch der Direktor erklärte auch öffentlich, dass seine Mitarbeitenden rechtlich gar keine Befugnis haben, die Ausweise der Besuchenden zu kontrollieren.

Diese Aussage genügte bereits, und so wurde der Direktor des Museums kurzerhand seines Amtes enthoben, da er angeblich seinen Verpflichtungen nicht nachkommen würde. Seither geht offenbar die Angst in Ungarns Kulturinstitutionen um. Nur gut eine Woche nach der Entlassung hat sich nämlich nun auch das Völkerkundemuseum an die Öffentlichkeit gewandt und erklärt, dass man künftig Personen unter 18 Jahren keinen Zutritt mehr zum Museum gewähren werde. Als Grund werden ebenfalls queere Inhalte angegeben, welche zu sehen sind.

Bei der World Press-Fotoausstellung im Nationalmuseum sind ein paar Fotos eines Altersheims für LGBTI+ in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, zu sehen. Dies genügte bereits, dass die Regierung Minderjährigen aufgrund des geltenden Anti-LGBTI+ Propagandagesetz den Zutritt verboten hat.