USA: 4 Verhaftungen beim Pulse Memorial - weil sie Fussgängerstreifen neu anmalten
Aufgrund von Sachbeschädigung und Manipulation der Verkehrsregelung ist Orestes Sebastian Suarez beim Pulse Memorial festgenommen worden, da er die Farben des Regenbogen-Fussgängerstreifens, der ein Teil des Pulse Memorial darstellt, aufgefrischt hat. Doch bereits wenige Stunden später wurde der 29-jährige wieder freigelassen, da es offenbar keinen hinreichenden Tatverdacht gab.
Offenbar ebenfalls verhaftet wurden zudem Maryjane East, Donavon Short und Zane Aparicio, im Alter von 25, 26 respektive 39 Jahren. Ihnen wurde ebenfalls die Beschädigung von Verkehrszeichen vorgeworfen, doch es wurde schlussendlich keine Anklage erhoben und sie wurden wieder freigelassen.
Mit diesen Methoden sollen LGBTI+ Aktivist:innen und ihre Allys vor Ort wohl in erster Linie eingeschüchtert werden - eine weitere Drohgebärde der Regierung Trump und DeSantis gegen queere Menschen. Doch die Wut in der LGBTI+ Community ist gross, insbesondere, da die Regierung nicht einmal vor einem Mahnmal Halt macht.
Der Regenbogen-Fussgängerstreifen wurde direkt beim ehemaligen Pulse Nightclub in Orlando errichtet. Er soll an die 49 Todesopfer und die Dutzenden von Verletzten des Attentats auf den LGBTI+ Club im Jahr 2016 erinnern. Die Regierung von Gouverneur Ron DeSantis hat aber eine neue Verordnung erlassen und sämtliche nicht offiziellen Strassenmarkierungen verboten. In einer Nacht- und Nebelaktion hat das Transportministerium auch diesen Fussgängerstreifen mit schwarz-weisser Farbe übermalt, damit er wie ein gewöhnlicher Fussgängerstreifen aussieht.
Bereits kurz danach haben LGBTI+ Aktivist:innen damit begonnen, den Fussgängerstreifen aus Protest wieder mit Kreide in den Regenbogenfarben zu bemalen. Da die Kreide aber einerseits durch die Reifen, aber auch durch Wasser und Regen immer wieder verblast, haben Aktivist:innen immer wieder neue Farbe aufgetragen. Seit den Festnahmen hat die Polizei Verbotsschilder aufgestellt, welche das "Beschädigen des Fussgängerstreifens" verbieten.
Das Transportministerium begründet die Massnahme mit der Verkehrssicherheit, und dass man sicherstellen wolle, dass die Strassen nicht für politische, soziale oder ideologische Interessen missbraucht werden. Dass es Ron DeSantis dabei vor allem um Letzteres geht, zeigt sein jüngster Tweet bei X: Er werde es nicht zulassen, dass die Strasen für politische Zwecke vereinnahmt werden, drohte er dort.