USA: 8 Counties in Alabama weigern sich noch immer Ehelizenzen auszustellen
Es war im Januar 2015 als im US-Bundesstaat Alabama die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare per Gerichtsbeschluss geöffnet wurde, also sogar noch einige Monate vor dem Urteil des Obersten Gerichts der USA, durch welches Marriage Equality auf einen Schlag in allen 50 US-Bundesstaaten eingeführt wurde. Schon damals weigerten sich einige Counties dem Urteil Folge zu leisten. Um sich nicht dem Vorwurf der Diskriminierung auszusetzen stoppten sie gleich die Ausstellung von sämtlichen Ehelizenzen, also sowohl für gleichgeschlechtliche, wie aber auch für heterosexuelle Paare. Wer nun denkt, dass diese Counties ihren Widerstand nach bald zwei Jahren endlich aufgegeben haben, der täuscht sich aber. Damals weigerten sich 15 der ingsesamt 67 Counties in Alabama, und noch immer weigern sich acht, Ehelizenzen auszuhändigen.
Mit diesem Verhalten brechen die Counties bislang kein Gesetz, obwohl es fraglich ist, wie lange sie den Widerstand noch aufrecht erhalten können. Während es illegal wäre, nur schwullesbischen Paaren die Ehelizenz zu verweigern, so brechen sie aktuell kein Gesetz, wenn sie gar keine Ehelizenzen ausstellen. Eine Sprecherin von Pike County erklärte diesbezüglich, dass das Gesetz in Alabama den Judges erlaube, Ehelizenzen auszustellen, es sei jedoch nicht eine Pflicht. Damit reagiert sie auf Anschuldigungen, wonach die Behörden ihre Pflichten vernachlässigen indem sie sich weigern, solche Lizenzen auszuhändigen. Ob diese Haltung vor dem Supreme Court bestand halten würde, ist aber offen.
Der Druck aus der Bevölkerung dürfte jedoch steigen, da schliesslich auch die heterosexuellen Paare von diesen Massnahmen betroffen sind. Neben diesen acht Counties gibt es noch vier weitere, welche zwar Lizenzen ausstellen, sich aber weigern, die Zeremonien der Eheschliessungen durchzuführen.
