USA: 90% der Amerikaner*innen stimmen dem Supreme Court zu - trotz Trumps Gegenwehr

USA: 90% der Amerikaner*innen stimmen dem Supreme Court zu - trotz Trumps Gegenwehr
Die Regierung Trump wehrte sich bis zuletzt vor Gericht dagegen, dass es künftig nicht mehr möglich sein soll, jemanden aufgrund seiner sexuellen Orientierung oder seiner Geschlechtsidentität vom Job zu feuern. Die Obersten Richter stellten sich gegen die Regierung, und wie eine aktuelle Umfrage nun zeigt, findet auch eine überwältigende Mehrheit der Amerikaner*innen, dass LGBTI+ diesbezüglich geschützt werden müssen...

Es dauerte Jahre, bis das Supreme Court im Juni endlich einen Schlussstrich unter die Debatte setzte und urteilte, dass LGBTI+ nicht aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität gefeuert werden dürfen. Geklagt hatten zwei schwule Männer und eine Transfrau, leider ist sowohl die Transfrau, nur wenige Wochen vor der Urteilsverkündung, und auch einer der Männer bereits zuvor verstorben, so dass sie die Gerechtigkeit, welche das Gericht wiederhergestellt hat, nicht mehr erfahren konnten.

Während die Regierung Obama die drei Kläger mit ihren Anliegen noch unterstützte, so stellte sich die Regierung Trump dagegen und legte vor Gericht mehrfach dar, weshalb es vollkommen in Ordnung ist, jemand aufgrund seiner sexuellen Orientierung oder seiner Geschlechtsidentität zu feuern. Dass die Regierung dabei völlig an den Amerikaner*innen vorbeipolitisiert, zeigte sich nun in einer aktuellen Umfrage.

Eine repräsentative Umfrage unter 1001 Erwachsenen aus allen Teilen der USA zeigte, dass mit rund 90 Prozent eine überwältigende Mehrheit hinter dem Urteil der Obersten Richter steht und LGBTI+ einen Diskriminierungsschutz zugestehen wollen, so wie es das Supreme Court nun bestätigt hat. Sogar 70 Prozent von Trumps Republikanern stimmten zu, dass es nicht erlaubt sein darf, jemanden aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität zu feuern.

Doch die Umfrage ging noch viel weiter: So erklärten 49 Prozent, dass die Gesellschaft noch nicht weit genug sei, was die Akzeptanz von Transmenschen betrifft. Dies sind zehn Prozent mehr als noch vor drei Jahren. 15 Prozent der Befragten waren zudem gegenteiliger Meinung und fanden, dass die Akzeptanz viel zu weit gehe. 32 Prozent fanden es gerade richtig, so, wie es aktuell ist.

Geht es um die Diskriminierung, so fanden 79 Prozent, dass Transmenschen in den USA zumindest gewisse Diskriminierungen erfahren. In Bezug auf Schwule, Lesben und Bisexuelle liegt dieser Wert bei 74 Prozent. Weiter erklärten 68 Prozent, dass Transpersonen per Gesetz vor Diskriminierungen geschützt werden sollen, und 69 Prozent waren dieser Meinung in Bezug auf Lesben, Schwule und Bisexuelle. Damit unterstützen ähnlich viele einen Diskriminierungsschutz wie vor Rassismus mit 71 Prozent, und bei Behinderungen und Beeinträchtigungen, 76 Prozent. Dabei zeigte sich, dass gerade die Republikaner weniger der Meinung sind, dass LGBTI+ oder People of Color überhaupt Diskriminierungen erleben.

Die Umfrage wurde vom 16. bis zum 21. Juni in englischer und spanischer Sprache durchgeführt, also kurz nachdem das Oberste Gericht der USA mit 6 zu 3 Stimmen erklärte, dass es illegal ist, jemanden aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität zu entlassen.