USA: Aids-Aktivist und Schöpfer des Red Ribbon gestorben

USA: Aids-Aktivist und Schöpfer des Red Ribbon gestorben
Er lebte seit 40 Jahren mit HIV, dabei verbrachte er einen Grossteil seines Lebens damit, die Gesellschaft über die Krankheit aufzuklären und sich für Sichtbarkeit und gegen das Stigma von HIV-Positiven einzusetzen. Mit dem Red Ribbon schuf er zudem ein Symbol, welches bis heute für die Solidarität und den Kampf gegen HIV/Aids steht. Nun ist Patrick O‘Connell im Alter von 67 Jahren gestorben.

Es war im Jahr 1991 als Patrick O‘Connell das Red Ribbon als Teil des New Yorker Künstler-Kollektivs Visual AIDS schuf, um ein Symbol für den Kampf gegen HIV/Aids zu haben. Rot, wie das Blut, erklärte der Aktivist damals. Es ist die Farbe der Leidenschaft, ist ebenso aufmerksamkeitsstark wie lebendig, kann aber auch düster und aufrüttelnd sein.

Nur zwei Wochen vor den Tony Awards produzierten die 15 zu Visual AIDS gehörenden Künstler:innen damals tausende Red Ribbons und lieferten sie an das Minskoff Theatre. Damit gelang es ihnen tatsächlich, dass einige der grossen Stars des Abends ein Red Ribbon auf dem roten Teppich trugen und so die Botschaft im Kampf gegen HIV/Aids über Fotos und Filmaufnahmen in die Welt hinaustrugen. So gehörte etwa Schauspieler Jeremy Irons zu den ersten Trägern des Red Ribbon in der Öffentlichkeit. An den Oscars etwas später waren es dann unter anderem auch Elizabeth Taylor, Paul Newman, Susan Sarandon, Tim Robbins oder Whoopi Goldberg, welche quasi als Botschafter:innen an Bord kamen.

Dem Red Ribbon voraus gingen viele, äusserst düstere Jahre. Patrick O‘Connell hat viele seiner Freunde in den 80er Jahren an Aids verloren. Wie drastisch es damals war, zeigte sich auch daran, dass die Krankheit in den USA Ende der 1980er Jahre bereits zur Todesursache Nummer 1 bei Männern im Alter zwischen 25 und 44 Jahren wurde. Auch die New Yorker Kunstszene im East Village wurde hart getroffen und drohte praktisch über Nacht zu verschwinden, so O‘Connell gegenüber der BBC.

Es war dann 1991 als er aktiv wurde und zusammen mit andern Aktivist:innen und Künstler:innen in einer Galerie das Kollektiv Visual AIDS gründete. Sie schufen Ausstellungen und Kunst rund um das Thema, um damit die Gesellschaft zu zwingen, sich mit HIV/Aids auseinanderzusetzen. Sie hätten keine andere Wahl gehabt, als etwas mit ihrem Berufsleben zu bewegen. Dies nicht zuletzt um auch die Politik zum Handeln zu bringen, denn etwa das Weisse Haus wollte damals noch nichts von einem Gesundheitsnotstand wissen. Aus eben diesem Zusammenspiel der Ohnmacht, aber auch der Ignoranz gegenüber der Krankheit entstand schliesslich das Red Ribbon, welches die Welt als Zeichen für den Kampf gegen HIV/Aids eroberte.

Es seien so viele junge, talentierte Menschen gestorben. Er kenne heute gerade mal noch eine Person, zu welcher er schon Kontakt hatte, als er 20 war, sagte Patrick O‘Connell jüngst. Auf das Red Ribbon war er denn auch nie stolz: Es sei schwierig auf etwas stolz zu sein, dass aufgrund von so viel Frustration und Trauer geschaffen wurde.

Wie sein Bruder Barry nun über die New York Times bestätigte, ist Patrick O‘Connell im Alter von 67 Jahren gestorben. Er lebte während 40 Jahren mit HIV.

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