USA: Auch 2021 dürfte ein trauriges Rekordjahr werden

USA: Auch 2021 dürfte ein trauriges Rekordjahr werden
Seit Jahren nehmen die tödlichen Hassverbrechen gegen trans Menschen, insbesondere trans Frauen, in den USA zu, und auch 2021 dürfte wieder zu einem traurigen Rekordjahr werden. Mit der 20-jährigen Taya Ashton wurde bereits das 31. Opfer in diesem Jahr gezählt, und wir haben erst Juli…

Tyianna Alexandra, Jahaira DeAlto Balenciaga, Fifty Bandz, Tiara Banks, Bianca Bankz, Poe Black, Alexus Braxton, Jeffrey ‘JJ’ Bright, Jasmine Cannady, Chyna Carrillo, Aidelen Evans, Remy Fennell, Jenna Franks, Thomas Hardin, Danny Henson, Serenity Hollis, Dominique Jackson, Dominique Lucious, Rayanna Pardo, Jaida Peterson, Diamond ‘Kyree’ Sanders, Iris Santos, Natalia Smüt, Whispering Bear Spirit, Oliver ‘Ollie’ Taylor, Tiffany Thomas, Samuel Edmund Damián Valentín, Sophie Vásquez und Novaa Watson: Trans Aktivist:innen wollen, dass wir uns an diese Namen erinnern, welche alleine in diesem Jahr aufgrund von transfeindlichen Motiven ermordet wurden. Taya Ashton, welche am vergangenen Wochenende im US-Bundesstaat Maryland erschossen wurde, war nun bereits das 31. trans Opfer alleine in diesem Jahr. Und dies sind nur die bestätigten Fälle, könnte die tatsächliche Zahl doch sogar noch höher liegen.

Trans Aktivist:innen im ganzen Land schlagen daher Alarm, da 2021 einmal mehr zu einem traurigen Rekordjahr werden könnte was Morde an trans Menschen, insbesondere trans Frauen und dabei vor allem trans Frauen of Color, betrifft. Im vergangenen Jahr gab es 44 Morde an Transgender, auch dies war bereits ein Rekordjahr. Die American Medical Association, der grösste Berufsverband der Mediziner und Medizinstudenten der USA, spricht derweil diesbezüglich bereits von einer „Epidemie der Gewalt“.

Mitverantwortlich für diese Entwicklung dürfte wohl nicht zuletzt die Politik, insbesondere der Republikaner, sein, welche erst unter Trump, aber auch auf Ebene der Bundesstaaten zahlreiche Gesetze auf den Weg gebracht haben, welche explizit auf trans Menschen abzielen. Seien es Gesetze rund um die Benützung von WCs oder Umkleidekabinen, das Verbot von Pubertätsblockern bei Jugendlichen, oder dass trans Mädchen und Frauen im Sport nur bei jenem Geschlecht teilnehmen dürfen, welches in ihrer Geburtsurkunde eingetragen ist. All dies schürt Vorurteile und die teils heftig und äusserst transphob geführten Debatten darüber führen zu Hass.

Trans Aktivist:innen fordern nun ein härteres Vorgehen gegen Transphobie, denn zu oft werde dies toleriert oder gar als Entschuldigung für Diskriminierungen und Hassverbrechen verwendet. Seit Präsident Joe Biden im Amt ist, hat er bereits zahlreiche Bestimmungen von der Vorgängerregierung rückgängig gemacht, doch die Republikaner haben dafür mehr den je begonnen, Gesetzesentwürfe gegen trans Menschen in den einzelnen Bundesstaaten einzureichen und umzusetzen. So gab es in den vergangenen Monaten so viele neue Richtlinien und auch Gewalt gegen Transgender wie nie zuvor.

Doch, wie trans Aktivist:innen erklären, geht es dabei nicht nur um Gewalt gegen trans Menschen, sondern es müssen auch Massnahmen in anderen Lebensbereichen getroffen werden. So sind trans Menschen etwa überproportional stark von Armut oder auch von Obdachlosigkeit betroffen. Statt diese Anliegen politisch aufzugreifen, versuchen Politiker:innen, insbesondere von den Republikanern, die Situation von trans Menschen noch schwieriger zu machen.

Eines der Opfer war nun Taya Ashton: Die 20-Jährige wurde mit einer Schusswunde tot in ihrer Wohnung im US-Bundesstaat Maryland aufgefunden. Die Ermittlungsbehörden haben mit den Untersuchungen begonnen, haben bislang aber noch keine Tatverdächtigen. Ihr Mord sei nicht zufällig passiert, heisst es von der Polizei weiter, und man wisse noch nicht, ob die Tat tatsächlich mit der Geschlechtsidentität von Ashton zu tun hatte. Man ermittle aber in alle Richtungen.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch